Zahnarztbesuch schon bei Kinderwunsch ratsam |
Frauen sollten ihren Mundgesundheitsstatus bereits dann prüfen lassen, wenn sie einen Kinderwunsch haben – und auf jeden Fall auch während der Schwangerschaft. Das rät die Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin. / Foto: Getty Images/andresr
Mit den hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft geht das Risiko einher, dass sich bereits bestehende Entzündungen in der Mundhöhle, zum Beispiel eine Entzündung des Zahnfleischs (Gingivitis) oder des Zahnhalteapparates (Parodontitis), verschlimmern. Darauf weist die KZV hin und verweist in diesem Zusammenhang auf mögliche Risiken für den Embryo im Mutterleib.
Anzeichen für Gingivitis und Parodontitis könnten etwa ein gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch sowie Zahnfleischbluten sein. Eine Früherkennungsuntersuchung des Zahnfleisches, der sogenannte Parodontale Screening Index (PSI), helfe dabei, den Zustand des Zahnhalteapparates einzuschätzen und bei Verdacht auf eine Parodontitis rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten.
»Am besten schon bei Kinderwunsch, spätestens im Frühstadium einer Schwangerschaft, sollte eine Kontrolluntersuchung stattfinden, denn dann lassen sich solche Erkrankungen frühzeitig erkennen und zum richtigen Zeitpunkt behandeln«, sagt die praktizierende Zahnärztin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KZV Berlin, Dr. Jana Lo Scalzo. Je früher eine Therapie eingeleitet werde, desto effizienter lasse sich die Wahrscheinlichkeit von Schwangerschaftskomplikationen reduzieren, führt sie aus.
Bei einer Parodontitis könnten auslösende Bakterien zum Beispiel über die Zahnfleischtasche und die Blutgefäße zum Embryo gelangen. Dadurch steige das Risiko für eine Fehlgeburt oder ein geringes Geburtsgewicht. Die Datenlage dazu sei zwar noch dünn, gewisse Anhaltspunkte aber vorhanden, so Lo Scalzo.
Ist das Kind erst einmal geboren, kann es bereits mit sechs Monaten eine zahnärztliche Früherkennung in Anspruch nehmen. Schon dann ließen sich Anzeichen einer kariösen Entwicklung, zum Beispiel Zahnbelag (Plaque), eine Entziehung von Mineralien aus dem Zahnschmelz (Demineralisation) oder gar eine Gingivitis erkennen, informiert die KZV. Insgesamt drei Früherkennungsuntersuchungen entfielen auf das Kleinkindalter.
Zusätzlich könnten Eltern für Kinder vom 6. bis zum 33. Lebensmonat eine praktische Anleitung für das tägliche Zähneputzen ihres Kindes erhalten. »Gewöhnt man Kinder von klein auf an ein regelmäßiges, richtiges Zähneputzen, ist das die Basis einer späteren guten Mundhygiene«, hebt Lo Scalzo hervor.