Zahl der Starkraucher und COPD-Patienten steigt deutlich |
Und auch Dampfen ist gefährlich, wie Falkenstein betont: »Der Irrglaube, dass E-Zigaretten und Wasserpfeifen die weniger schädliche Alternative zu herkömmlichen Zigaretten sind, ist noch immer weit verbreitet.« Jedoch: »Das ist ein Trugschluss. Auch auf diese Weise werden Stoffe inhaliert, die der Lunge schaden.«
Nach KKH-Daten war die Lage in Thüringen besonders ernst: Dort stieg die Zahl der Tabaksüchtigen im Zehnjahresvergleich um 99,6 Prozent – den niedrigsten Anstieg verzeichnete die Kasse mit rund 26 Prozent in Hamburg. Der größte Anteil an Exzessiv-Rauchern mit COPD wiederum lebte im Saarland – 26,1 Prozent der Starkraucher waren 2023 dort daran erkrankt. Am geringsten war der Anteil mit rund 16 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern.
Falkenstein betont, im Kampf gegen die Krankheit sei es wichtig, den Tabakkonsum ganz zu beenden und nicht bloß zu reduzieren. Positive Effekte zeigten sich schon nach kurzer Zeit: Husten, Luftnot und Verschleimung besserten sich, Infekte der Atemwege würden seltener. Auch das Herz-Kreislauf-System profitiere, denn die Durchblutung regeneriere sich binnen weniger Wochen nach der letzten Zigaretten.
»Was viele nicht wissen: Aufhören lohnt sich in jedem Alter«, sagte der Experte. »Selbst wer erst als über 60-Jähriger auf Zigaretten verzichtet, senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bereits innerhalb weniger Jahre erheblich.« Was es nicht gebe, sei ein unbedenklicher Gebrauch – schon bei einer Zigarette täglich steige das Risiko für Herzerkrankungen oder Schlaganfälle.
Bestimmte Arzneimittel zur Raucherentwöhnung können Menschen mit schwerer Tabakabhängigkeit demnächst erstmals auf Krankenkassenkosten erhalten. Die genauen Bedingungen definierte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) vor Kurzem. Demnach können von den vier zur Raucherentwöhnung zugelassenen Wirkstoffe vor allem klassische Nikotinersatzprodukte wie Nikotinpflaster und Nikotinkaugummis, die bislang aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, und Vareniclin-Präparate (Champix® und Generika) zulasten der Krankenkasse verschrieben werden.