Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Wuchereria bancrofti

Wurminfektion erhöht Risiko für HIV

Die Eindämmung von Infektionen mit dem Fadenwurm Wuchereria bancrofti ist offenbar ein wirksamer Ansatz zur Prävention einer HIV-Infektion.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 14.04.2025  11:00 Uhr

Der Fadenwurm Wuchereria bancrofti (WB) kommt vor allem in den tropischen Regionen Afrikas und Asiens vor und verursacht die lymphatische Filariose. Diese Krankheit schädigt das Lymphsystem und kann zu Lymphödemen mit erheblicher Umfangsvermehrung der Extremitäten führen.

Wie einer Pressemitteilung des Klinikums der LMU in München zu entnehmen ist, hatte vor einigen Jahren die Emini-Studie gezeigt, dass eine Infektion mit dem Wurm das Risiko für eine Ansteckung mit HI-Viren deutlich erhöht. Die Analyse der HIV-Inzidenz zwischen 2007 und 2011 hatte damals gezeigt, dass WB-infizierte Personen (1,72 Fälle pro 100 Personenjahre) im Vergleich zu WB-negativen Personen (0,69 Fälle pro 100 Personenjahre) ein mehr als doppelt so hohes Risiko hatten, sich mit HIV zu infizieren.

Zwischen 2009 und 2015 wurden im Rahmen eines Regierungsprogramms zur Elimination der lymphatischen Filariose dann Menschen in Tansania jährlich mit Antihelminthika behandelt. Im Jahr 2019 lud ein Forschungsteam Personen an einem der Emini-Studienstandorte zur Teilnahme an der Folgestudie Rhino ein. Insgesamt 1139 Studienteilnehmer im Alter von 14 bis 65 Jahren wurden auf HIV und WB getestet und entsprechend in drei Gruppen eingeteilt – WB-positiv, von WB geheilt (WB-positiv zwischen 2007 und 2011 und WB-negativ im Jahr 2019) sowie WB-negativ. In einer statistischen Analyse verglich das Forschungsteam dann die HIV-Inzidenz in den Untersuchungszeiträumen 2007 bis 2011 und 2011 bis 2019.

Das Ergebnis: In der Probandengruppe, die von WB geheilt wurde, zeigte sich im Vergleich der beiden Studienzeiträume ein Rückgang der HIV-Inzidenz um circa 60 Prozent, der auch nach Anpassung für Alter und Geschlecht statistisch signifikant war. In der Vergleichsgruppe der Personen, die in keiner der beiden Zeiträume mit dem Wurm infiziert waren, zeigte sich dagegen keine Veränderung der HIV-Inzidenz. Die Ergebnisse der Studie sind hochrangig im Fachjournal »The Lancet HIV« veröffentlicht.

Erstautorin Professor Dr. Inge Kroidl vom Tropeninstitut des LMU Klinikums schlussfolgert: »Dies bestätigt die frühere Hypothese, dass es tatsächlich der Wurm W. bancrofti ist, der einen Einfluss auf die Höhe der HIV-Inzidenz hat und dass die Bekämpfung von W. bancrofti dazu beitragen kann, die HIV-Neuinfektionsrate zu senken.«

Der ebenfalls an der Studie beteiligte Direktor des Tropeninstituts, Professor Dr. Michael Hoelscher, ergänzt: »Helminthen-Infektionen können das Risiko einer HIV-Infektion nachweislich erhöhen. Wir untersuchen weiter, welche immunologischen Prozesse diese erhöhte Anfälligkeit für eine HIV-Übertragung durch W. bancrofti erklären könnten.« Möglicherweise eröffnen sich durch die Studienergebnisse nun auch neue Möglichkeiten der HIV-Prävention in betroffenen Gebieten.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa