Hoechst und Celanese gehengetrennte Wege |
23.11.1998 00:00 Uhr |
Wirtschaft & Handel
Dem Industriebereich gehören Celanese für Chemikalien und Ticona für technische
Kunststoffe sowie einige weitere Industrie- und Dienstleistungsaktivitäten unter dem
Namen Celanese AG mit Sitz in Frankfurt am Main an. Börsennotierungen sind in
Frankfurt und in New York geplant.
Von dem geplanten Verkauf von Celanese und Ticona über die Börse wurde laut
Dormann abgesehen, da dies aufgrund des großen Volumens nur schrittweise hätte
erfolgen können. Die Abspaltung erfolge nach sorgfältiger Prüfung, da dies der
direkteste, schnellste und günstigste Schritt für das angestrebte Ziel sei, Hoechst zu
einem führenden Life-Sciences-Konzern zu machen und gleichzeitig dem
Industriegeschäft Wachstumsperpektiven außerhalb von Hoechst zu eröffnen. Die
unterschiedlichen Geschäfte von Hoechst hätten nicht mehr genug gemeinsam gehabt
und rechtfertigten keine gemeinsame Führung und Vermischung in einem
Konglomerat. Dies berge die Gefahr, daß die einzelnen Geschäfte nicht
gleichermaßen Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten zur Sicherung der
Wettbewerbsfähigkeit erhalten würden.
Dormann weiter: Durch die in Deutschland bisher in dieser Größenordnung noch
nicht vollzogene, innovative, für die Aktionäre steuerfreie Transaktion bleibe die
gesamte Gesellschaft zum Zeitpunkt der Abspaltung vollständig im Besitz der
Hoechst-Anteilseigner. Sie erhalten zusätzlich für je zehn Hoechst-Aktien eine
Celanese-Aktie und können anschließend beide Papiere getrennt voneinander
erwerben, veräußern oder halten.
Vorausgesetzt, der Aufsichtsrat und die außerordentliche Hauptversammlung am 22.
Januar 1999 stimmen zu drei Vierteln des repräsentierten Kapitals der Spaltung zu,
gehört die Celanese-Gruppe mit rund 15.000 Mitarbeitern und einem weltweiten
Umsatz von 9,6 Milliarden DM zu den führenden Unternehmen der industriellen
Chemie, wie Claudio Sonder, der nominierte Vorstandsvorsitzende von Celanese,
hervorhob. Wirtschaftlich und steuerlich soll die Abspaltung rückwirkend zum 1.
November 1998 erfolgen.
PZ-Artikel von Erdmuthe Arnold, Frankfurt am Main
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