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Briten verhandeln über Pharmapreise

12.10.1998  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel

Govi-Verlag

Briten verhandeln über Pharmapreise

Das britische Gesundheitsministerium erwägt, den seit 41 Jahren in Großbritannien gültigen Preisbildungsmechanismus für Arzneimittel abzuschaffen beziehungsweise "grundlegend" zu reformieren. Gesundheitsminister Frank Dobson wirft der Arzneimittelindustrie vor, durch Winkelzüge Preise und Gewinnspannen nach oben zu treiben und damit den Steuerzahler unnötig zu belasten. Forschungstreibende Arzneimittelhersteller im Königreich weisen die Vorwürfe zurück.

Preise für verschreibungspflichtige Medikamente, deren Kosten vom National Health Service (NHS) übernommen werden, werden in Großbritannien seit nunmehr 41 Jahren mittels des Pharmaceutical Price Regulation Scheme (PPRS) festgelegt. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abmachung zwischen Industrie und Gesundheitsministerium. Die letzte PPRS-Abmachung stammt aus dem Jahre 1993. Derzeit verhandeln Gesundheitsministerium und die Association of British Pharmaceutical Industry (ABPI) neu. Die Verhandlungen gestalten sich dem Vernehmen nach schwierig, mit einem schnellen Abschluß ist nach Informationen der PZ nicht zu rechnen.

Das Gesundheitsministerium will die Winkelzüge nicht mehr mitmachen: "Diverse Hersteller haben die Lücken im PPRS genutzt, um sich zu bereichern", so eine Sprecherin. "Das geht zu Lasten des Steuerzahlers und ist nicht fair." Laut Gesundheitsministerium sind diverse große Hersteller in jüngster Zeit dazu übergegangen, neue und Therapiefortschritt bringende Präparate nicht länger selbst zu vermarkten, sondern statt dessen Lizenzen an kleinere Unternehmen zu vergeben. Da das PPRS zwar die Gesamtgewinne des Unternehmens nach oben hin deckelt, nicht aber die Preise für einzelne Präparate begrenzt, können Unternehmen in der Regel höhere Preise verlangen als Hersteller, die auf Grund ihres größeren Sortiments höhere Gesamtgewinne erzielen. Indirekt wird daher mit einer Abschaffung des PPRS und Stopfung dieser Lücke gedroht.

Die ABPI wies die Vorwürfe zurück. "Lizenzverträge gehören seit Jahrzehnten zum preispolitischen Instrumentarium aller großen Pharmahersteller", so ABPI-Sprecher Richard Ley. Es sei Unsinn, zu behaupten, Hersteller nutzten Lizenzverträge in unzulässiger Weise aus, um ihre Preise und Gewinne zu erhöhen. Immerhin nimmt der Verband die Drohungen ernst genug, um hinter den Kulissen diverse Lobbyisten zu engagieren, um die verantwortlichen Gesundheitspolitiker von einer PPRS-Reform oder -Abschaffung abzuhalten.

PZ-Artikel von Arndt Striegler, London
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