Abweisung von Lipobay-Klage beflügelt Bayer |
22.09.2003 00:00 Uhr |
Das Papier des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer war zum Handelsauftakt am vergangenen Donnerstag mit einem Anstieg von mehr als 5 Prozent auf 20,75 Euro der klare Gewinner unter den 30 im Aktienindex notierten Unternehmen. Das zeigt, welche Bedeutung die Angelegenheit für den Konzern hat. Branchenkenner nannten die Entscheidung des Gerichts in Minneapolis (Minnesota) einen Meilenstein für den Bayer-Konzern.
Nach Ansicht des Unternehmens sind Sammelklagen nicht angemessen, weil bei den geltend gemachten Ansprüchen der Kläger zu viele unterschiedliche und individuelle Aspekte zu berücksichtigten seien. Bayer wolle daran festhalten, bei jedem Einzelfall die genauen Umstände und die Art zu analysieren. Man sei weiterhin bestrebt, freiwillig und ohne Haftungseingeständnis alle diejenigen, die durch die Einnahme des Medikament Lipobay/Baycol schwerwiegende Nebenwirkungen erlitten haben, im Zuge eines Vergleichs fair zu entschädigen.
Im August 2001 hatte Bayer den Blutfettsenker vom Markt genommen, weil
es in dem Verdacht steht, für den Tod von rund 100 Patienten mit
verantwortlich zu sein. Die Zahl der Lipobay-Klagen ist inzwischen auf
11.200 gestiegen. Mehr als 1300 Fälle wurden nach Angaben des Konzerns mit
einem Vergleich abgeschlossen. Dafür hat Bayer eine Summe von 477
Millionen Dollar (430 Millionen Euro) ausgegeben.
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