Wirtschaft & Handel
Für das erste Halbjahr 1997 meldet die Gehe AG, Stuttgart, im Konzern
einen Umsatzanstieg von 18,3 Prozent auf 12,4 Milliarden DM. Ohne das im
Januar 1997 erworbene und vollkonsolidierte britische Unternehmen Lloyds
Chemists betrug die Umsatzsteigerung 2,9 Prozent, wie aus dem
Aktionärs-Zwischenbericht hervorgeht. Diese Zahl verbessert sich auf 4
Prozent, wenn der verkaufte Geschäftsbereich Pharmaproduktion eleminiert
wird, der im Vorjahreszeitraum 252,5 Millionen DM umsetzte. Für das
Gesamtjahr erwartet Gehe einen Konzernumsatz von 24,5 Milliarden DM.
Während die Gehe-Gruppe im Pharmahandel bei einem stagnierenden Markt in
Deutschland und einer zweistelligen Zuwachsrate in Tschechien ein Umsatzplus von
4,7 Prozent erzielte, legte die zum Konzern gehörende OCP-Gruppe um 0,8
Prozent zu. Dabei schnitten die europäischen Tochtergesellschaften in Belgien, Italien
und Portugal mit 2,7 Prozent besser ab als OCP im französischen Markt (plus 0,6
Prozent). Unter der erstmaligen Einbeziehung der Großhandelsaktivitäten von Lloyds
stieg das Geschäftsvolumen der britischen Pharmahandelsgruppe um 59,3 Prozent.
Wie es im Aktionärsbrief weiter heißt, sei der konsolidierte Umsatz im
Gehe-Konzern 1997 unter Einbeziehung der Lloyds-Apotheken nicht mit dem
Vorjahr vergleichbar. Der neue Geschäftsbereich Apotheken-Einzelhandel mit 322
Hills-Apotheken aus der früheren AAH-Akquisition und 904 Lloyds-Apotheken
erzielte unter Einbeziehung des 1996 nicht konsolidierten
Lloyds-Apotheken-Umsatzes eine Umsatzsteigerung in Landeswährung von 5,3
Prozent. Durch Akquisition weiterer Apotheken an attraktiven Standorten legten die
Lloyds-Apotheken um knapp 3 Prozent zu.
Die Vorbereitung der Zusammenlegung der Hauptverwaltung von AAH und Lloyds
ist laut Gehe abgeschlossen. Im Herbst beginne die Verlegung nach Coventry bei
Birmingham. Verantwortlicher Geschäftsleiter ist Michael Ward, der zuvor als
Managing Director in der Geschäftsführung von Lloyds gearbeitet hat.
Unter Berücksichtigung der ganzjährigen Konsolidierung der Lloyds-Gruppe und
des Dekonsolidierungseffektes der Pharmaproduktion erwartet Gehe 1997 im
Konzern ein Umsatzwachstum von etwa 4 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern ohne
außerordentliche Einflüsse soll voraussichtlich um 15 bis 20 Prozent über dem
Vorjahr (407 Millionen DM) liegen.
Artikel von der PZ-Redaktion
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