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Pharmalogistik für Hersteller im Outsourcing

03.08.1998  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel

Govi-Verlag

Pharmalogistik für Hersteller im Outsourcing

Ihre gesamten Logistikaktivitäten können pharmazeutische Hersteller kostensparend bei der Sanalog Logistik GmbH, einer 100prozentigen aber völlig selbständig operierenden Tochter der Sanacorp-Pharmagroßhandlung, auslagern. Dieses 1996 gegründete Geschäftsfeld als Logistikdienstleister im Pharmabereich vor der Großhandelsstufe wurde am 29. Juli 1998 in Würzburg vorgestellt. Neben dem dortigen Lager verfügt Sanalog über zwei weitere Niederlassungen in Saarbrücken und in Nürnberg.

Wie das für Technik und EDV zuständige Sanacorp-Vorstandsmitglied Manfred Renner darlegte, wurden in den neuen Geschäftszweig 21 Millionen DM investiert. Während Sanalog nur den deutschen Markt bediene, werde in einem Verbund unter dem Dach der IPSO (International Pharmaceutical Services Organisation), Utrecht/Niederlande, ein effizientes europäisches Distributionssystem angeboten und weiter ausgebaut. Verbundpartner sind die Logistiktöchter der Pharmagroßhandlungen Alliance-Unichem (Großbritannien, Frankreich, Italien, Portugal), OPG (Niederlande), Galenica (Schweiz), Herba (Österreich) sowie Anzag und Sanacorp (Deutschland).

65 Mitarbeiter werden in den drei Sanalog-Lagern in Deutschland beschäftigt, davon arbeiten 28 in Würzburg-Kist, in Saarbrücken 30 und in Nürnberg 7 Beschäftigte. Es steht eine Gesamtfläche von 10.500 Quadratmetern mit 10.820 Palettenplätzen zur Verfügung, wie Sanalog-Geschäftsführer Franz Bockhorni berichtete. Erweiterungen sind geplant. Zur Belieferung aller Pharmagroßhandlungen, von Krankenhäusern und Labors ist für die Hersteller ein Outsourcen der gesamten Logistik ab Produktion möglich. Garantiert werden Lieferungen innerhalb von 24 Stunden.

Fünf Pharmahersteller haben sich bereits von der Logistikdienstleistung von Sanalog überzeugen lassen und bilden den festen Kundenstamm, der jährlich durch die Integration von je ein oder zwei weiteren Unternehmen in Würzburg und Saarbrücken erweitert werden soll. Mit von der Partie sind bereits Pharmacia & Upjohn, Biogen (für Distribution von Avonex), Bristol-Myers Squibb, Ray Med (Dialysefilter), Sanofi Winthrop (Werbematerialien und Ärztemuster).

In allen drei Niederlassungen wurde im Zeitraum April und Mai 1998 ein Barcode-Kommissioniersystem eingeführt, das eine detaillierte Chargenverfolgung pro Auslieferung sicherstellt und zusätzlich zur Qualitätssicherung beiträgt. Für das Lager in Würzburg-Kist war damit eine Zertifizierung nach ISO EN 9002 verbunden.

Break even für 1999 erwartet


Seit Beginn 1996 wurden 18 Millionen DM in den Bau und die Betriebseinrichtungen sowie 3,5 Millionen DM in die EDV investiert. Im Geschäftsjahr 1997/98 erwirtschaftete Sanalog 6,35 Millionen DM an Logistikgebühren für die Belieferung des Pharmagroßhandels und der Krankenhäuser zu einem Warenwert von 1,6 Milliarden DM. Dem standen Gesamtkosten von insgesamt 8,765 Millionen DM gegenüber, da hohe Abschreibungen vorgenommen wurden.

Das Minusergebnis von 2,415 Millionen DM will das Unternehmen im kommenden Geschäftsjahr bei einem Umsatz von 7,798 Millionen DM trotz weiterer hoher Abschreibungen auf minus 623.220 DM verbessern. Bereits für das darauffolgende Geschäftsjahr erwartet der Sanalog-Geschäftsführer ein positives Ergebnis von 150.000 DM bei einem erwarteten Umsatz von 8,300 Millionen DM und im Geschäftsjahr 2000/2001 ein Plus von 850.000 DM. Der Umsatz wird dabei auf mehr als 9 Millionen DM geschätzt.

Keine Interessenkonflikte

Sowohl Renner als auch Bockhorni betonten die rein logistische Funktion von Sanalog für die Kunden, denn verteilt werden auch Promotionsmaterialien und Ärztemuster. So etwa müßten die Hersteller die Belieferung von jährlich nur zwei Ärztemustern eines Präparats je Arzt gewährleisten. Auch gebe es bei dem - allerdings komfortableren - Direktgeschäft keinen Zielkonflikt. In den Apotheken werde nur abgeliefert, was die Hersteller vorgeben. Die Gefahr eines Versandhandels wird auch nicht gesehen, da an dessen Stelle die Dienstleistung von Sanalog trete.

Betont wurde zugleich die strikte Trennung zwischen Sanalog und Sanacorp. Es gebe zwischen beiden keinen Informations- und Datenaustausch. Sanacorp werde wie der übrige Großhandel von Sanalog beliefert. "Die Geschäfte von Sanalog", so Renner, "müssen für die deutschen Apotheken unschädlich sein".

PZ-Artikel von Erdmuthe Arnold, Würzburg
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