Wirtschaft & Handel
Auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 1996 blickte Dr. Dieter Merz,
Vorstandsvorsitzender der Biotest AG, Dreieich, auf der
Hauptversammlung zurück. Vor allem der Auslandsumsatz im Bereich
Pharma konnte deutlich verbessert werden. Für 1997 erwartet Biotest einen
weiteren Anstieg von Umsatz und Ergebnis.
Der Konzernumsatz wurde 1996 gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent auf 341
Millionen DM gesteigert. Dabei wuchs der Bereich Pharma um 16,5 Prozent auf
225 Millionen DM, während der Bereich Diagnostik nur um 1,1 Prozent auf 116
Millionen DM zunahm. Besonders im Ausland stiegen die Umsätze stark an, nämlich
um 16,8 Prozent auf 200,5 Millionen DM. Auch das Ergebnis fiel 1996 höher aus
als im Vorjahr. Es wuchs um 10 Prozent auf 12,1 Millionen DM. Das Ergebnis vor
Steuern lag sogar um 45 Prozent über dem Vorjahresergebnis.
1996 hatte Biotest ein Investitionsvolumen von 42,8 Millionen DM, der
Brutto-Cash-Flow betrug 30,1 Millionen DM. Angesichts der positiven Entwicklung
erhöhte das Unternehmen die Dividende um 0,20 DM je Aktiennennbetrag von 5
DM. Die Aktionäre erhalten jetzt eine Dividende von 1DM für die Vorzugsaktien
und 0,90DM für die Stammaktien.
Ende 1996 waren im Konzern 1033 Mitarbeiter beschäftigt, gegenüber 1018 zum
Vorjahresende. Während im Inland die Zahl der Beschäftigten anstieg, nahm sie im
Ausland leicht ab.
Mit 32,2 Millionen DM lag der Aufwand für Forschung und Entwicklung 1996 leicht
unter dem des Vorjahres. Schwerpunkt im Bereich Pharma ist bei Biotest die
Gewinnung neuer Komponenten aus menschlichem Plasma sowie die Verbesserung
von Qualität und Sicherheit der bestehenden Produktgruppen. Zu den Forschungs-
beziehungsweise Entwicklungsarbeiten gehört eine neue Generation von
säulenchromatographisch gereinigten Immunglobulinen sowie ein IgM- Konzentrat.
Einen weiteren Schwerpunkt bilden biotechnisch hergestellte monoklonale
Antikörper wie das Leukotac und das monoklonale Anti-D.
Die Zulassungsverfahren für die neue Generation der Immunglobuline und des
Anti-Thymozyten-Globulins (ATG) sind wegen einer Überschreitung der Fristen
seitens der Zulassungsbehörde noch nicht abgeschlossen. Die Arbeiten an einem
neuen Antikörperpräparat mit einem hohen Anteil an IgM-Antikörpern wurden in
1996 weitergeführt. In diesem Jahr sollen die ersten klinischen Erprobungen zur
Phase 1 beginnen. Auch die Arbeiten für den monoklonalen Antikörper-Cocktail BT
571 (Anti-D) zur Rhesusprophylaxe wurden 1996 weitergeführt. Die ersten
Erprobungen zur Sicherheit und Pharmakokinetik konnten abgeschlossen werden.
Im ersten Quartal 1997 hat Biotest die Beteiligung an Diaclone in
Besançon/Frankreich um 66 Prozent aufgestockt und die Firma zu 100 Prozent
übernommen. Diaclone soll in Zukunft Zentrum der Grundlagenforschung für die
therapeutische und diagnostische Anwendung monoklonaler Antikörper sein.
Artikel von der PZ-Redaktion
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