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Phoenix erwartet Rezept für Umsatzzuwachs

20.07.1998  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel

Govi-Verlag

Phoenix erwartet Rezept für Umsatzzuwachs

Nach drastischen Ertragseinbrüchen und schwachem Umsatzzuwachs im Geschäftsjahr 1997/98 hofft Deutschlands größter Pharmagroßhändler, die Phoenix Pharmahandel Aktiengesellschaft & Co., auf eine positive Trendwende. Vorstandsvorsitzender Dr. Bernd Scheifele verwies bei Vorlage des Jahresabschlußberichts auf eine mögliche Belebung des Marktes durch mehr verschreibungspflichtige innovative Arzneimittel und die Zulassung des Potenzmittels Viagra in Deutschland.

Vor allem die seit Juli 1997 geltenden neuen Zuzahlungsregelungen hätten den Pharmamarkt in die Stagnation gedrängt. Der Gesamtumsatz der deutschen Apotheken wuchs gegenüber dem Vorjahr kaum und lag bei 45,2 Milliarden DM (Vorjahr 45 Milliarden). Das gedämpfte Wachstum spiegele auch das Geschäft des Pharmagroßhandels wider, so Scheifele auf der Bilanzpressekonferenz am 15. Juli 1998 in Mannheim. Dessen Gesamtumsatz betrug 1997 insgesamt 29,1 Milliarden DM und wuchs mit 1,36 Prozent nur gering (Vorjahr 4,66 Prozent).

Ihren Marktanteil von 28 Prozent am deutschen Großhandelsgeschäft konnte Phoenix jedoch behaupten. Die Umsatzerlöse stiegen im Inland um rund 2 Prozent auf 7,54 Milliarden DM. Der Umsatz des Konzerns einschließlich aller Auslandsgesellschaften wird ohne Nennung des Ergebnisses mit 11,9 Milliarden DM angegeben. Das entspricht einer Steigerung von 800 Millionen DM oder 7 Prozent. Der leichten Umsatzsteigerung steht ein deutlicher Rückgang des Rohertrags um 32,1 Millionen DM gegenüber. Der Jahresüberschuß sank von 60,2 auf knapp 23 Millionen DM. Davon gehen 16 Millionen an die Kommanditisten, 7 Millionen verbleiben in der Rücklage.

Ergebnisrückgang in Deutschland


20 bis 30 Prozent Überkapazitäten des Pharmagroßhandels durch Niederlassungs-Neugründungen vor allem in Ostdeutschland hätten zu einem deutlich verschärften Preiswettbewerb und erhöhten Rabatten an die Apotheken geführt. Aus dem gestiegenen Wettbewerbsdruck resultierte laut Phoenix branchenweit ein nachhaltiger Rohertragsrückgang, der sich auch auf das Ergebnis des Konzerns auswirkte. Hinzu kämen die strukturellen Verschiebungen im Pharmamarkt. Ärzte verordneten zwar mehr innovative und teurere Arzneimittel, die Menge der verkauften Packungen ging jedoch um 3,4 Prozent zurück. Die Preise gaben um 0,8 Prozent nach.

Die Investitionen von Phoenix galten im abgelaufenen Geschäftsjahr hauptsächlich der Errichtung und Modernisierung von Vertriebszentren in Münster, Berlin, Leipzig und Köln. Während das Inlandsgeschäft allgemein von einem Ergebnisrückgang gekennzeichnet war, habe sich die Ertragsentwicklung im Ausland deutlich positiver dargestellt, sagte Scheifele. Die konsolidierten Umsatzerlöse der Phoenix-International-Gruppe stiegen auf 4,2 Milliarden DM (Vorjahr 3,6 Milliarden). Die Steigerung gehe vor allem auf das kräftige Marktwachstum in Osteuropa und Italien sowie in Österreich zurück. Der Anteil am Auslandsgeschäft, der jetzt 35 Prozent betrage, solle sich durch den Ausbau in Osteuropa auf 50 Prozent ausweiten. Bereits jetzt sei das Unternehmen Marktführer in Tschechien. In Ungarn, Österreich, Italien und den Niederlanden belege es den zweiten Platz.

Umsatzplus durch Viagra-Effekt

Ein spürbar stärkeres Wachstum für Deutschland und die wichtigsten Pharma-Märkte in Europa erwartet Scheifele für 1998/99 durch die Zulassung vieler innovativer Arzneimittel. 300 Millionen DM oder einen einprozentigen Umsatzeffekt bringe dem deutschen Pharmahandel voraussichtlich allein die für den Herbst erwartete Zulassung des Potenzmittels Viagra. Das bisher in den USA und der Schweiz erfolgreich vermarktete Arzneimittel sei jedoch nur ein Synonym für eine ganze Reihe von verschreibungspflichtigen Wellness-Präparaten, etwa gegen Haarausfall, Übergewicht oder Alter, die den Pharmamarkt beleben würden. Der Trend zu gesundem Leben und dazu die Überalterung der Gesellschaft verschafften dem pharmazeutischen Großhandel auch in Zukunft überdurchschnittliche Wachstumschancen.

PZ-Artikel von Ulrike Abel-Warnek, Mannheim
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