Wirtschaft & Handel
Zum siebten Mal wurde am 27. Mai
1997 der Commerzbank/Impulse-Umweltpreis an
mittelständische Unternehmen verliehen. Dieses Mal
dabei: Schwarz Pharma, Monheim. Den feierlichen Rahmen
bot erneut der Kaisersaal im Frankfurter Römer,
schließlich gehen von der Mainmetropole selbst viele
Impulse zur Förderung des Umweltschutzes aus. In ihrer
Eigenschaft auch als Aufsichtsratsvorsitzende der
Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH hatte daher die
Oberbürgermeisterin Petra Roth mit zu der Veranstaltung
eingeladen.
Über 100 mittelständische Unternehmen haben
sich um den Umweltpreis 1997 der Commerzbank - selbst ein
Trendsetter für den Umweltschutz - und der Zeitschrift
Impulse beworben. Und der Vorsprung der Preisträger, so
Dr. Kurz Hochheuser, Vorstandsmitglied der Commerzbank,
"ist nicht himmelweit von den anderen Bewerbern
entfernt". Vielmehr könne die Jury den Trend zu
ganzheitlichen Konzepten und einem immer höheren
Ökologie-Stellenwert in den Unternehmen feststellen.
Deshalb gab es dieses Jahr auch einen Sonderpreis für
Norbert Garich, der auf einem ehemaligen Deponiegelände
im thüringischen Gösen unterschiedliche
Wiederverwertungsbetriebe auf einem Gelände
konzentrierte und damit Synergieeffekte erreichte.
"Der Mittelstand schützt die Umwelt", so das
Credo Hochheusers, der zugleich "eine gelungene
Verbindung von Ökologie und Ökonomie"
herausstelle. Alle Preisträger haben durch die
umgesetzten Maßnahmen Geld und Ressourcen eingespart.
Bewertet wurden die Bewerbungsunterlagen vom
Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewußtes
Management BAUM. Der Jury gehören außerdem die
Bundesumweltministerin, der Chef des Umweltbundesamtes,
der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU),
ein Vertreter des Vereins Deutscher Ingenieure, der
Leiter des Instituts für Umweltschutz TÜV Rheinland,
der Vorstand der Commerzbank und der Chefredakteur von
Impulse an. Den ersten und zweiten Preisträgern stellt
die Commerzbank insgesamt 150.000 DM zur Verfügung. Die
Hälfte des Betrages sollen die Gewinner zur Förderung
eines Naturschutzprojektes in ihrer Region einsetzen, mit
der anderen Hälfe wird ihre Beteiligung an einer Messe
finanziert.
Mit den nur schwer recycelbaren Blister-Verpackungen von
Arzneimitteln könnte es ein Ende haben, wenn das
Beispiel von Schwarz Pharma Schule macht. Das Unternehmen
ersetzte 1992 zunächst das PVC in den Blistern durch
Polypropylen. Damit noch nicht zufrieden, vertreibt
Schwarz Pharma nach langen Tests und in intensiver
Zusammenarbeit mit dem Hersteller der
Verpackungsmaschinen und dem Folienlieferanten seit 1995
"als erster Arzneimittelhersteller"die Herz-
und Kreislaufmedikamente in einem Einstoff-Blister aus
Polypropylen. Im Gegensatz zu PVC und Aluminium ist
Polypropylen in der Entsorgung unproblematisch, es kann
stofflich wiederverwertet und problemlos verbrannt
werden. Dabei soll nur Kohlendioxid und Wasser entstehen.
Im Zuge der Umstellung erfolgte auch eine Verkleinerung
der Blister und Faltschachteln. Die Folge: Das
Pharmaunternehmen spart mit den neuen Verpackungen mehr
als 250.000 DM im Jahr ein.
1998 soll der Commerzbank/Impulse-Umweltpreis erneut
vergeben werden. Mitmachen können Unternehmen aus jeder
Branche. Ihre umweltschonenden Maßnahmen müssen sich
allerdings ein Jahr in der Praxis bewährt haben. Die
Jury überzeugt sich vor Ort von Umweltnutzen und
Kostenersparnis. Ab September 1997 können die
Teilnahmebögen bei der Redaktion Impulse, 50927 Köln,
Fax 0221/4908-169 bestellt werden.
PZ-Artikel von Erdmuthe Arnold
© 1997 GOVI-Verlag
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