Wirtschaft & Handel
Mit insgesamt 125 Millionen DM fördert das
Bundesforschungsministerium während der nächsten fünf Jahre sechs
Leitprojekte zur Diagnose und kausalen Therapie von degenerativen
Gelenkserkrankungen. Dazu hat das Bundesforschungsministerium den
Wettbewerb "Molekulare Medizin" ausgeschrieben, an dem sich 83
Teilnehmer beteiligt haben. Sechs Unternehmen gingen als Sieger hervor.
Eins davon ist Hoechst Marion Roussel (HMR), wie das Unternehmen mitteilt. Im
Mittelpunkt dieses Forschungsansatzes steht die Knorpelzelle. Eine
Funktionsstörung innerhalb dieser soll für das Entstehen der Arthrose
mitverantwortlich sein. Die krankheitsauslösenden Eiweißstoffe beziehungsweise die
Abschnitte der Erbinformation, die deren Bauplan enthalten, konnten bisher nicht
identifiziet werden. Hier setzt das Forschungsprojekt von HMR an, in das neben den
externen Partnern HMR-Forscher aus Wiesbaden, Frankfurt am Main, München,
Bridgewater und Boston eingebunden sind.
Das Leitkonzept von Grünenthal, Aachen, gehört gleichfalls zu den sechs Siegern.
Grünenthal soll im Rahmen des Projekts neue Angriffspunkte zur Behandlung
chronischer Schmerzen mit Hilfe der Molekularbiologie identifizieren. Gesucht wird
nach schmerzregulierenden Genen. Die hierbei identifizierten Genprodukte werden in
Zusammenarbeit mit universitären Arbeitsgruppen in Aachen, Berlin, Mainz,
Marburg und Leipzig sowie der Berliner Firma Noxxon bezüglich ihrer Beteiligung
an der Schmerzverarbeitung untersucht und durch das Design neuartiger
Wirksubstanzen für die Therapie chronischer Schmerzen nutzbar gemacht.
Eingesetzt werden robotergestützte Such- und Auswahlverfahren zur Auffindung
neuer Wirkstoffe. Einen völlig neuen Zugang zur Schmerztherapie, so Grünenthal,
kann auch die Einbindung der hochinnovativen Spiegelmer-Technologie von Noxxon
eröffnen. Das Projekt mit einem geplanten Gesamtvolumen von 30 Millionen DM
wird über einen Zeitraum von fünf Jahren bis zu 50 Prozent durch das
Bundesforschungsministerium finanziert.
Artikel von der PZ-Redaktion
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