Wirtschaft & Handel
Die Internationale Pharmazeutische Fachmesse Expopharm hat sich
innerhalb kurzer Zeit zur größten Pharmafachmesse in Europa entwickelt,
dies sowohl hinsichtlich der Aussteller- und Besucherzahlen als auch der
belegten Netto-Ausstellungsfläche. Die positiven Ergebnisse bestätigen das
Konzept der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker mbH.
Neben der internationalen Präsentation ist es ihr Ziel, Synergien aus
mehreren Veranstaltungen zu nutzen.
Erstmals findet die Expopharm vom 1. bis 4. Oktober 1998 auf dem neuen
Messegelände in München Riem statt, traditionell zusammen mit dem Deutschen
Apothekertag und zum zweiten Mal mit dem Expopharm-Kongreß. 1997 stieß er
mit über 700 Teilnehmern auf eine positive Resonanz.
Im Mittelpunkt einer Kongreßbefragung 1997 stand die Beurteilung der einzelnen
Fortbildungsforen sowie der Herstellerseminare. Die Gesamtbeurteilung der Foren
war positiv. Im einzelnen: 73 Prozent der Befragten hielten die Foreninhalte für
praxisbezogen, die Kompetenz der Referenten wurde von 87 Prozent als
hervorragend eingestuft, die Präsentation des gebotenen Stoffes hielten 80 Prozent
für interessant. Die Qualität der eingesetzten Medien wurde von 56 Prozent für sehr
gut befunden. Das Preis-/Leistungsverhältnis bei den einzelnen Foren hielten 52
Prozent für sehr gut. Ähnliche Werte sind bei der Beurteilung der Herstellerseminare
zu verzeichnen.
Anteil der ausländischen Aussteller und Besucher nimmt zu
1993 machten in Berlin die 332 ausländischen Aussteller einen Anteil von 5,1
Prozent aller Aussteller aus. Bereits ein Jahr später wuchs ihr Anteil in Düsseldorf
mit 468 Ausstellern auf 9,2 Prozent und 1997, gleichfalls in Düsseldorf, mit 488 auf
12,7 Prozent. Parallel dazu weitete sich die an sie vermietete Ausstellerfläche von
366 Quadratmetern im Jahr 1993 auf mehr als das Doppelte im Jahr 1997 aus. Die
ausländischen Firmen belegten da schon 774 Quadratmeter. Vertreten waren etwa
30 verschiedene Länder.
Die Besucherstatistik der Expopharm weist ebenfalls einen steigenden Trend auf.
Zur Fachmesse nach Berlin kamen 1993 etwa 10.900 Besucher, nach Düsseldorf
kamen 1994 bereits über 20.000. Die Besucherzahl war 1997 mit über 21.700 die
höchste seit Bestehen der Expopharm.
Erfreulich ist auch die Entwicklung bei den ausländischen Besuchern. 1993 wurden
in Berlin 625 gezählt, das sind anteilmäßig 5,7 Prozent aller Besucher. In Düsseldorf
machten sie 1994 mit 2.122 Besuchern einen Anteil von 10 Prozent, und mit knapp
2.200 Besuchern 1997 einen Anteil von etwas über 10 Prozent aus. Seit 1993
kamen die ausländischen Besucher aus mehr als 60 Ländern, vor allem aus Europa.
Mehr als ein Drittel der knapp 500 Aussteller haben bereits während der
Düsseldorfer Messe 1997 Standplätze für die diesjährige Expopharm gebucht. Als
ein zusätzlicher Magnet könnte sich das neue Messegelände in München-Riehm
erweisen. Heute, fünf Monate vor der Ausstellungseröffnung sind bereits 90 Prozent
der Nettoausstellungsfläche von 1997 vergeben.
Expopharm-Befragungen 1997
Eine Befragung im Anschluß an die Expopharm 97 in Düsseldorf belegt, daß die
Fachmesse mit ihrem Konzept richtig liegt und als zentrale Plattform für den
Apothekenmarkt weiter an Bedeutung gewinnt. Mit 69 Prozent stellten
Apothekerinnen und Apotheker 1997 den größten Besucheranteil der Expopharm
dar (1994: 68 Prozent), gefolgt von Besuchern aus der Industrie, dem
Dienstleistungssektor, dem Arzneimittelgroßhandel, den Universitäten sowie den
Hoch- und Fachschulen. 89 Prozent der Besucher meinten, ihre Erwartungen an die
Fachmesse seien erfüllt worden. Das Besucherinteresse galt vor allem den
Arzneimitteln für die Selbstmedikation (67 Prozent), gefolgt von Dienstleistungen (36
Prozent), Ernährung und Hygiene (30 Prozent), Labor/Praxis/Krankenpflege (28
Prozent) und Apothekeneinrichtungen (25 Prozent).
68 Prozent der Befragten bewerteten die Fachmesse mit sehr gut/gut und 28 Prozent
mit zufriedenstellend, auch dieses Ergebnis kann sich sehen lassen. Entsprechend
ernst sind die Absichten, im Oktober 1998 nach München zu kommen.
Ausländische Besucher bekundeten dies öfter als inländische Besucher.
Die überwiegende Mehrheit der befragten Aussteller hält die Expopharm für die
wichtigste beziehungsweise eine der wichtigsten Fachmessen (89 Prozent). Ihre
bedeutendsten Messebeteiligungsziele waren die Aufnahme neuer
Geschäftsverbindungen (83 Prozent), Repräsentation, PR, Imagepflege (71 Prozent)
sowie die Intensivierung bestehender Geschäftsverbindungen (67 Prozent). Ihre
Zielgruppen waren vor allem Besucher aus den Bereichen öffentliche Apotheken (88
Prozent) und Arzneimittelgroßhandel (38 Prozent). 86 Prozent beziehungsweise 78
Prozent der Aussteller meinten, diese Besucher auch zufriedenstellend erreicht zu
haben.
Die fachliche Qualifikation der Besucher wurde von 84 Prozent der Aussteller
positiv beurteilt, 70 Prozent rechnen mit Chancen für das Nachmessegeschäft. Bei
der Gesamtbeurteilung der Expopharm äußerten sich 89 Prozent der Aussteller
positiv. Dementsprechend groß (90 Prozent) ist auch die Bereitschaft, in diesem Jahr
in München wieder dabei zu sein.
PZ-Artikel von Bernd Theimann, Eschborn
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