Wirtschaft & Handel
Fresenius Medical Care (FMC), die
100prozentige neue Aktiengesellschaft der Fresenius AG,
Bad Homburg, gehört mit ihren Tochtergesellschaften
international zu den führenden Anbietern und Vertreibern
von Produkten zur Hämo- und Peritonealdialyse, wie
Fresenius in einem vorläufigen Bericht über das
Geschäftsjahr 1996 feststellt. In den USA unterhält das
Unternehmen über 600 und in weiteren 15 Ländern rund
140 Dialysezentren. Außerdem bietet FMC in rund 500
Krankenhäusern der USA stationäre Dialysebehandlungen
an und ist auf den Gebieten Homecare und Diagnostik
tätig.
In Zahlen ausgedrückt: Mit Verschmelzung der
Sparte Dialysetechnik von Fresenius mit der National
Medical Care zum FMC-Konzern steigerten die Bad Homburger
ihren weltweiten Umsatz um 63 Prozent auf 3635 Millionen
DM, davon entfallen auf FMC 2223 Millionen DM (nach 1244
Millionen im Vorjahr). Ohne FMC steigerte Fresenius im
Konzern den Umsatz um 27 Prozent, dazu trugen die
Geschäftsbereiche Pharma 835 Millionen DM (plus 16
Prozent), Intensivmedizin & Diagnostik 179 Millionen
DM (plus 16 Prozent) bei. Hinzu kommen 116 Millionen DM
Umsatz durch Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an Vamed.
Der Auslandsanteil am Umsatz wurde im Berichtsjahr auf 75
Prozent erhöht, die Umsatzanteile in den Regionen
entwickelten sich wie folgt: Deutschland 25 (nach 39)
Prozent, europäisches Ausland - wie im Vorjahr - 30
Prozent, Nordamerika 35 (nach 20) Prozent, sonstige
Regionen 11 (10) Prozent.
Der Jahresabschluß im Konzern konnte um 45 Prozent auf
132 Millionen DM gesteigert werden. Ohne Einbeziehung von
National Medical Care wäre er auf 135 Millionen DM (plus
48 Prozent) gestiegen. Bei der Fresenius AG stieg der
Überschuß auf 98 nach 53 Millionen DM. Er enthält 46
Millionen DM an Erträgen aus Dividendenausschüttungen
von Tochtergesellschaften. Die Bilanzsumme stieg im
Konzern aufgrund der starken Geschäftsausweitung auf
7365 Millionen DM (nach 1606 Millionen in 1995).
Beschäftigt werden 32.521 Mitarbeiter davon 28.417 im
Ausland und 4104 im Inland. Allein durch die
Verschmelzung mit National Medical Care kamen 21.500
Beschäftigte hinzu, weitere 2401 Mitarbeiter durch
andere Akquisitionen.
Homecare in USA ein schwieriges Geschäft
Schwierig gestaltete sich der nur in den USA
betriebene Geschäftsbereich Homecare bei FMC. Er ging um
12 Prozent auf 288 Millionen US-Dollar zurück. Nach den
Ausführungen des Fresenius-Vorstandsvorsitzenden Dr.
Gerd Krick ist dieses negative Ergebnis auf
"regulatorische Veränderungen der
Erstattungsvorschriften für bestimmte zentrale
Ernährungstherapien durch die US-Regierung"
zurückzuführen. Hinzu komme der Preisdruck von Managed
Care-Organisationen. Reagiert habe das Unternehmen mit
der Einleitung einer größeren Reorganisation.
Mit Zustimmung des Aufsichtsrats hat der
Fresenius-Vorstand beschlossen, eine Kapitalerhöhung aus
dem 1993 genehmigten Kapital durch Ausgabe von auf die
Inhaber lautenden Vorzugsaktien durchzuführen. Das
Grundkapital wird damit nominal um 10 Millionen auf 100
Millionen erhöht. Es werden zwei Millionen neue Aktien
im Nennwert von 5 DM ausgegeben. Die Bezugsfrist läuft
vom 30. April bis 15. Mai 1997. Die Erstnotierung soll am
16. Mai erfolgen. Den Emissionserlös will Fresenius zur
Finanzierung einer weiteren Expansion verwenden.
PZ-Artikel von Erdmuthe Arnold, Bad Homburg
© 1997 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de