Wirtschaft & Handel
Mit einem Sofortprogramm will Glaxo Wellcome die Zahl der
Mutter-Kind-Infektionen mit HIV in den Entwicklungsländern erheblich
vermindern. Als Erstmaßnahme werde der Preis von Retrovir deutlich
gesenkt, wie die deutsche Tochter in Hamburg meldet. In Zusammenarbeit
mit Organisationen des öffentlichen Gesundheitswesens soll die Distribution
erfolgen. Das Unternehmen erwägt darüber hinaus, auch den Preis von
Epivir zu senken, sollte die Kombination mit anderen Wirkstoffen die Rate
der materno-fetalen HIV-Übertragung weiter senken können.
In Vorgesprächen mit UNAIDS (The Joint United Nations Programme on
HIV/AIDS) und einer Reihe von Verbänden und staatlichen
Gesundheitsorganisationen sei eine langfristige Strategie entwickelt worden. Dabei
sei deutlich geworden, daß das Projekt mit einer verstärkten Patientenaufklärung in
den Entwicklungsländern einhergehen müsse und laufend weitere
Forschungsprojekte voranzutreiben seien.
Der Vizepräsident von Glaxo Wellcome, Peter Young, zugleich für die Entwicklung
und Vermarktung von HIV-Therapeutika verantwortlich, will gegenüber der WHO
und Weltbank Leitlinien für eine kosteneffektive medizinische Versorgung aufzeigen.
Über das Sofortprogramm hinaus will das Unternehmen zusammen mit UNAIDS in
einem Pilotprojekt in der Elfenbeinküste, Uganda, Chile und Vietnam prüfen, wie
angesichts begrenzter Infrastrukturen im Gesundheitswesen die wirksame Verteilung
und der Einsatz von HIV-Präparaten ermöglicht werden kann.
Artikel von der PZ-Redaktion
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