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Glaxo Wellcome wächst mit Innovationen

10.03.1997  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel

  Govi-Verlag

Glaxo Wellcome wächst mit Innovationen

  Neue Präparate wie das Migränetherapeutikum Imigran und der Proteasehemmer Epivir sind für den britischen Pharmahersteller Glaxo Wellcome 1996 zur wichtigsten Wachstumslokomotive geworden. Das weltweit größte Arzneimittelunternehmen erzielte im Geschäftsjahr 1996 mehr als 2 Milliarden Pfund (5,5 Milliarden DM) Umsatz mit seinen innovativen Produkten.

Hauptgeschäftsführer Sir Richard Sykes zeichnete bei Vorlage der Jahresbilanz in London ein positives, von Optimismus getragenes Bild. "Die guten Jahreszahlen für 1996 zeigen es eindeutig: Glaxo Wellcome ist bestens vorbereitet, um eventuelle Umsatzeinbußen als Folge von Patentverlusten mehr als auszugleichen." Sorgen bereitet Sykes in erster Linie der für Juli 1997 ins Haus stehende Patentverlust für den H2-Antagonisten Zantac in Amerika, das jahrelang weltweit umsatzstärkste ethische Arzneimittel. Glaxo Wellcome hat seine weltweite Spitzenposition vor allem dem Erfolg dieses Produktes zu verdanken. Freilich: 1996 sank dessen Umsatz laut Sykes abermals zweistellig auf rund 23 Prozent Anteil des Gesamtumsatzes. 1994 trug Zantac rund 43 Prozent des Umsatzes bei.

Doch die neuen Produkte legen deutlich zu. Neuer Star in der Produktpalette sei Imigran, so Sykes. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz um stattliche 46 Prozent auf rund 500 Millionen Pfund. Auch die zwei neuen Asthmatherapeutika Serevent und Flixotide legten um 50 Prozent zu. Beide Präparate liegen heute ebenfalls über der magischen Umsatzschallmauer von 600 Millionen Pfund jährlich.

Die Geschäftsentwicklung bei den Medikamenten zur Behandlung von AIDS ist gleichfalls erfreulich. Wellcome vermarktet seit rund zehn Jahren Retrovir (AZT). Trotz Entwicklung neuer Proteasehemmer hat das Arzneimittel laut Sykes nach wie vor einen festen Platz in der Kombinationstherapie. Insgesamt konnte Glaxo Wellcome seinen weltweiten Umsatz mit Anti-HIV-Präparaten 1996 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 100 Prozent ausweiten. Nach eigenen Angaben wurden erstmals in der Firmengeschichte knapp 500 Millionen Pfund mit diesen Präparaten umgesetzt.

Der Gesamtumsatz Glaxo Wellcomes stieg von 7,64 Milliarden auf 8,34 Milliarden Pfund. Konstante Wechselkurse vorausgesetzt, bedeutet das einen Umsatzzuwachs von 6 Prozent. Der Bruttogewinn stieg sogar um 18 Prozent auf 2,96 Milliarden Pfund und die Handelsmarge von 34 Prozent auf 38 Prozent. Für 1996 zahlt Glaxo Wellcome eine Dividende von 34 Pence.

Nordamerika ist weiterhin der wichtigste Absatzmarkt für die Briten. Rund 44 Prozent des Umsatzes entfiel auf die USA. Westeuropa steuerte rund 33 Prozent bei. Hier wurde ein Plus von 5 Prozent erwirtschaftet. Außer dem Mutterland Großbritannien ist vor allem der deutsche Apotheken- und Krankenhausmarkt tragende Säule des Geschäftes.

Der Blick in die Zukunft fällt für die Briten rosiger aus als für die meisten anderen forschenden Arzneimittelhersteller. Der Hauptgeschäftsführer verspricht weltweite Besteller unter den neuen Produkten aus den Forschungslaboratorien im englischen Stevenage. So setzt er zum Beispiel große Hoffnungen auf das neue Antibiotikum Raxar. Es sei geeignet, bei anderen Antibiotika auftretende Resistenzen zu überwinden. Glaxo Wellcome beantragte im November 1996 zunächst in den USA eine Marktzulassung für Raxar.

Antibakteriell wirksame Arzneimittel steuerten 1996 rund 1 Milliarde Pfund zum Gesamtumsatz des Unternehmens bei. Der Anteil dürfte sich in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen. Neue Präparate sind laut Sykes auch in den Therapiebereichen Hepatitis, Influenza und Diabetes zu erwarten. 1996 wurden weltweit 20 neue Produkte aus dem Hause Glaxo Wellcome zugelassen.

PZ-Artikel von Arndt Striegler, London    

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