Erste S2-Gentech-Anlage in Hessen in Betrieb genommen |
01.02.1999 00:00 Uhr |
Wie Klemm hervorhob, ist dies die vierte deutsche Gentechnik-Anlage, die nach dem Standard S2 produziert und neue Möglichkeiten eröffnet. Je eine weitere Anlage gebe es in Bayern, Baden-Württemberg und Berlin. Die MainGen-Anlage dient der Reinigung von Blutstammzellen, die zur Transplantation bei Krebspatienten nach einer knochenmarktoxischen Hochdosisitherapie (Chemotherapie) eingesetzt werden.
Außerdem können genetische Korrekturen von Stammzellen im Rahmen der Gentherapie vorgenommen werden. Hierzu werden meist sogenannte Retroviren als Genfähren eingesetzt, um Therapiegene in die aufgereinigten Stammzellen einzuschleusen. "Indem wir ein defektes Gen durch die Kopie eines gesunden Gens ersetzen, können wir zum Beispiel Patienten mit Erbkrankheiten zielgerichteter behandeln als bisher und haben erstmals die Möglichkeit einer Heilung vor Augen". So die Erläuterung von Dr. Rainer Knaus, der Main-Gen-Geschäftsführer.
Genannt wurde in diesem Zusammenhang die Chronische Granulomatose, bei der das Abwehrsystem gegen bakterielle Infektionen defekt ist. Schließlich wird sich MainGen der Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Bioreaktorexpansion von Stammzellen und der Etablierung einer neuen Generation retroviraler Genfähren widmen.
Professor Dr. Axel Kleemann, Sprecher der Gesellschafterversammlung von MainGen und
Vorstandsmitglied der Asta Media, stellte die Bedeutung von Kooperationen in der modernen
Arzneimittelforschung heraus. So ließen sich wissenschaftliches Know-how und
Verwertungsrechte renommmierter Mediziner und Forscher mit Möglichkeiten verbinden, die
die Infrastruktur eines forschenden Pharmaunternehmen biete. Asta Medica führe durch ihr
neues Engagement im Bereich der somatischen Zell- und Gentherapie ihre langjährige
Forschung auf dem Gebiet der Onkologie fort..
© 1999 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de