Wirtschaft & Handel
Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer will mit weiteren Zukäufen seine
Kerngeschäfte im Bereich Life Science stärken. Für die notwendige
Liquidität sollen im zweiten Quartal nächstes Jahres 75 Prozent des zu 100
Prozent im Besitz von Bayer befindlichen Fotoherstellers Agfa an der Börse
plaziert werden.
Dies kündigte der Vorstandsvorsitzende Manfred Schneider nach einer
Aufsichtsratssitzung am 17. September in Leverkusen an. Agfa brauche
unternehmerische Eigenständigkeit und neue Finanzierungsmöglichkeiten. Zur
Stärkung des Geschäftsbereichs Diagnostika will Bayer in den USA Chiron
Diagnostics in Walpole/Massachusetts übernehmen, eine Tochtergesellschaft von
Chiron in Emeryville/Kalifornien. Dabei handelt es sich nach Angaben der Bayer AG
um den Weltmarktführer für Blutgasanalysatoren sowie in der Immunologie.
Das Unternehmen beschäftigt 3300 Mitarbeiter an sechs Standorten in den
Bundesstaaten Massachusetts, Ohio, Kalifornien sowie in England, die umgerechnet
einen Jahresumsatz von 1 Milliarde DM erwirtschaften. Bayer selbst hat im
Geschäftsbereich Diagnostika 1997 mit 4800 Mitarbeitern 1,9 Milliarden DM
umgesetzt. Nach der Übernahme sollen die Erlöse kommendes Jahr 3,5 Milliarden
DM betragen. Die Zentrale des Geschäftsbereichs befindet sich in Tarrytown/New
York, hinzu kommen Standorte in Indiana, Virginia sowie in Wales/Irland.
Der Aufsichtsrat soll schließlich der Übernahme von 50 Prozent des
Saatgutbehandlungsgeschäfts des US-Unternehmens Gustafson in Dallas/Texas
zugestimmt haben. Damit will Bayer sich seine Postion im Beizmittelmarkt in den
USA, Kanada und Mexiko sichern und diese ausbauen.
Artikel von der PZ-Redaktion
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