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Gründerfonds hilft jungen Wissenschaftlern in dieSelbständigkeit

01.09.1997  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel

Govi-Verlag

Gründerfonds hilft jungen Wissenschaftlern in die Selbständigkeit

Für zehn junge Naturwissenschaftler wurde jetzt der Traum von der Selbständigkeit wahr. Zum dritten Mal seit 1995 half der Deutsche Gründerfonds, eine Initiative des Wirtschaftsmagazins Impulse und des Chemiekonzerns Rhône-Poulenc, mit insgesamt 1 Million DM Kapital Hochschulabsolventen zum Start ins eigene Unternehmen.

Während einer Festveranstaltung des Deutschen Gründerfonds am 28. August in Bad Godesberg gratulierte Bildungsminister Dr. Jürgen Rüttgers, Schirmherr der Stiftung, den jungen Preisträgern. Der Fonds, getragen von der Rhône-Poulenc-Stiftung, hatte in den vergangenen zwei Jahren bereits 20 Unternehmensgründungen junger Universitätsabgänger mit insgesamt 1,6 Millionen Mark gefördert. Die Marktchancen der Geschäftsidee stellte auch dieses Jahr bei der Auswahl der Gewinner aus hundert Bewerbern das entscheidende Kriterium dar. Vorrang hatten vor allem Wissenschaftler, die nach dem Studium ohne Job waren und mit ihrer Idee neue Arbeitsplätze schaffen konnten.

Die Jury bewertete Innovation des Produkts, Verfahrens oder Dienstleistungskonzepts. Dabei sollte die Idee durch eine eigene Firma erfolgreich vertrieben werden können und in relativ kurzer Zeit marktreif sein. Die Träger des Deutschen Gründerfonds arbeiteten bei der Auswahl der zu fördernden Unternehmenskonzepte mit einer Reihe renommierter, markterfahrener Institutionen wie dem Bundesverband Junger Unternehmer und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senior-Experten "Alt hilft Jung" zusammen. "Für uns ist besonders wichtig, daß wir jungen Wissenschaftlern die Chance geben, ihre Ideen in der eigenen Firma umzusetzen und damit zukunftsorientierte Arbeitsplätze schaffen", so der Generalbevollmächtigte der Rhône-Poulenc-Gruppe Deutschland, Jens Waldhof, in Bad Godesberg.

In Deutschland stehen zehn Beamte acht Unternehmern gegenüber. Die Selbstständigenquote liegt mit 6,2 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt. In seiner Festrede betonte Rüttgers, daß 500.000 Existenzgründungen nötig wären, um den internationalen Anschluß nicht zu verpassen. Angesetzt werden müsse bei der Ausstattung mit Innovationskapital, einer soliden Gründerausbildung und einem gesundem Klima gegenüber der Selbstständigkeit.

Besonders jungen und kleinen Unternehmen fehlt in den ersten Jahren bis zur Markterschließung häufig Eigenkapital zur Finanzierung der hohen Entwicklungsaufwendungen. Mit dem sogenannten BMBF-Programm, das alleine 1996 mehr als 300 Millionen DM an Kapital vermittelte, sei ein Durchbruch gelungen. Rüttgers berichtete, daß die Bundesregierung mit dem dritten Finanzmarktförderungsgesetz derzeit ein Paket von Maßnahmen auf den Weg brächte, um die Rahmenbedingungen für Beteiligungsfinanzierungen weiter zu verbessern. So solle das Engagement in Wachstumsunternehmen für Investoren steuerlich attraktiver gemacht werden.

Jeder zehnte deutsche Hochschullehrer an technischen Fachbereichen war oder ist Unternehmer, weitere 30 Prozent erwägen eine Neugründung. Nach Meinung Rüttgers müsse dieses Potential stärker genutzt werden. Doch eine geeignete Gründerausbildung gehöre an deutschen Hochschulen immer noch nicht zum Regelangebot. Gründerseminare müßten stärker ins Studium integriert und ins Weiterbildungsangebot aufgenommen werden.

"Junge Leute sind bereit Risiken einzugehen, sie haben Ideen und wollen etwas leisten." Dies seien eigentlich ideale Voraussetzungen, so der Bildungsminister. Doch das gesellschaftliche Klima in der Republik sei alles andere als günstig. Das alte sozialistische Feindbild vom egoistischen Unternehmer präge immer noch die Einstellung vieler Menschen.

PZ-Artikel von Ulrich Brunner, Bonn
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