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Phoenix verbessert Position in Europa

28.07.1997  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel

Govi-Verlag

Phoenix verbessert Position in Europa

Um 27 Prozent auf 11,1 Milliarden DM steigerte die Phoenix Pharmahandel Aktiengesellschaft & Co, Mannheim, im Geschäftsjahr 1996/97 (31. Januar 1997) konzernweit ihren Umsatz. Diese Steigerung ergibt sich aus den erstmals veröffentlichten Konzernzahlen, wobei allerdings das Ergebnis, das der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Scheifele in der Bilanzpressekonferenz am 22. Juli 1997 in Mannheim als "klar positiv" bewertete, nicht genannt wird.

Der Großteil der Investitionen diente dem Ausbau der Marktposition in Europa. Insgesamt verfügt Phoenix über 16 Auslandsbeteiligungen in Frankreich, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn. Hinter der Gehe AG ist Phoenix die Nummer 2 unter den europäischen Pharmagroßhändlern. 3,6 Milliarden DM oder 40 Prozent wurden im Ausland umgesetzt. Die Unternehmensleitung verfolgt laut Scheifele "ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Engagements in reifen, wachsenden sowie in sich entwickelnden Pharmamärkten."

Der Ausbau im europäischen Ausland

Was dies im einzelnen bedeutet, ist dem schriftlich vorgelegten Geschäftsbericht 1996/97 zu entnehmen. So wurde in Brünn/Tschechien ein Dokumentationszentrum für die mittel- und osteuropäischen Länder eingerichtet, das den Apothekern schnell Auskunft über alle Arzneimittel gibt.

Der Überschuß nach Steuern hat bei der ACF Holding in Maarssen/Niederlanden mit 15,8 Millionen DM um 27,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahres gelegen - aufgrund der im Juni 1996 um rund 17 Prozent gesenkten Arzneimittelpreise. Auch für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand mit einem schwierigen Verlauf, dem mit Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen begegnet werden soll.

Die Entwicklung in Italien bezeichnet der Vorstand als befriedigend. Die fünf verschiedenen Pharmagroßhandlungen in Nord- und in Mittelitalien sollen sich im Markt ideal ergänzen. 1996 hat Phoenix seine Position weiter ausgebaut und erheblich in die Automatisierung investiert. Insgesamt setzte die italienische Gruppe 1,1 Milliarden DM um.

In Frankreich nahm Phoenix Pharma im Mai 1996 eine neue Großniederlassung in Créteil bei Paris in Betrieb, was zu einem höheren Marktanteil in der Region führte. Weitere Umsatzsteigerung erwartet sich Phoenix von der Fertigstellung einer neuen Niederlassung in Nantes. Umgesetzt wurden in Frankreich 760 Millionen DM.

Weitere 330 Millionen DM Umsatz lieferte die Hestag GmbH in Wien, die damit ihren Marktanteil von knapp 20 Prozent in Österreich behaupten konnte. Die Kürzungen der Apotheken- und Großhandelsspanne sorgten für schwierige Rahmenbedingungen und einen Rückgang des Rohertrags. Der Vorstand erwartet allerdings deutliche Ertragsverbesserungen im Geschäftsjahr 1997.

130 Millionen DM erzielte Phoenix in Ungarn mit Hestag Hungaria in Budapest, Phoenix Pharma Kecskemét in Kecskemét und Phoenix Pharma in Fót. In Betrieb ging ein modernes Verwaltungsgebäude an der Budapester Stadtgrenze, in dem sämtliche Zentralfunktionen zusammengefaßt sind. Beabsichtigt ist, die ungarischen Unternehmen nach bereits erfolgter kompletter Reorganisation auch gesellschaftlich zusammenzufassen.

In Tschechien verfügt Phoenix laut Geschäftsbericht als einziger pharmazeutischer Großhändler über ein landesweites Niederlassungsnetz mit den Großhandlungen Ardeapharma in Sevetin, Pharmos in Ostrava, Phoenix lekarensky velkoobchod (übrigens der neue Name aller 1997 zu fusionierenden tschechischen Gesellschaften) und Schulze, beide in Prag. Neu errichtet wurde eine Niederlassung in Budweis. Finanzierungsprobeleme im tschechischen Gesundheitswesen sorgten allerdings für negative Markteinflüsse. Für 1997 wird eine positive Marktentwicklung erwartet.

Diese gab es im polnischen Markt bereits 1996 aufgrund sinkender Inflationsraten und einem harten Zloty. Die Pharmagroßhandlung Ziola in Poznan soll in diesem Umfeld seine Aktivitäten weiter ausgebaut und Niederlassungen in Krakau und Danzig in Betrieb genommen haben. Eine weitere Niederlassung entsteht derzeit in Posen. Der Umsatz konnte um 60 Prozent auf 87 Millionen DM gesteigert werden.

In Deutschland deutliche Ergebnisverbesserung

Die Führerschaft in Deutschland wurde Phoenix mit 18 Vertriebszentren und 12000 Apothekenkunden nicht streitig gemacht. Der Marktanteil liegt bei rund 30 Prozent. Der Jahresüberschuß stieg um 40 Prozent auf 60,2 Millionen DM und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 67,7 Millionen auf 86 Millionen DM.

Für 1997 erwartet die Unternehmensleitung aufgrund der höheren Patientenzuzahlungen einen leichten Umsatzrückgang. Die aktelle Gesundheitspolitik kommentierte Scheifele wie folgt: Abzulehnen seien Versandhandel und Kettenapotheken sowie Strukturverträge zu Lasten Dritter. Unvermeidlich sei hingegen die höhere Selbstbeteiligung der Patienten an den Gesundheitskosten. Schließlich plädierte Scheifele für ein Festhalten an den Grundprinzipien der Arzneimittelpreisverordnung. Allenfalls sei für ihn eine Kappung bei den hochpreisigen Arzneimitteln denkbar.

PZ Artikel von Erdmuthe Arnold, Mannheim
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