Wirtschaft & Handel
Die größte britische Apothekenkette Boots ist weiter auf
Wachstumskurs. Der Umsatz in den 1300 Apotheken stieg im Geschäftsjahr
1997/98 (31. März) von 3,3 Milliarden auf 3,58 Milliarden Pfund und der
Bruttogewinn von 536 Millionen auf 553 Millionen Pfund. Motor war nach
Firmenangaben in erster Linie die vor einigen Monaten eingeführte, im
britischen Lebensmitteleinzelhandel seit Jahren erfolgreich eingesetzte
elektronische Kundenkarte.
Boots Loyalty Card gewährt Kunden bei bestimmten Produkten Rabatte. Die
Informationen über den Karteninhaber werden auch für Werbezwecke genutzt.
Zwar kostete die Einführung der Karte laut Chairman Sir Michael Angus mit 30
Millionen Pfund deutlich mehr als ursprünglich geplant, doch brachte sie im
abgelaufenen Geschäftsjahr 60 Millionen Pfund an zusätzlichem Umsatz. 39 Prozent
aller OTC-Präparate sollen bereits über die elektronische Kundenkarte eingekauft
werden.
Boots plant im Geschäftsjahr 1998/99 die Eröffnung von 30 Super- Apotheken auf
der Grünen Wiese", wie Hauptgeschäftsführer Lord Blyth ausführte. Sie sollen
möglichst in unmittelbarer Nähe zu großen Einkaufszentren angesiedelt werden. Die
über eine durchschnittliche Verkaufsfläche von mindestens 1000 Quadratmetern
verfügenden Betriebe namens Boots The Chemist, sind in Sortiment und
Ladeneinrichtung eher mit Supermärkten vergleichbar als mit traditionellen
Apotheken. Weiter expandiert werden soll in apothekenfremden Bereiche. So soll
die Optikerkette Boots The Optician, die 1997/98 ein Umsatzplus von 21 Prozent
erreichte, ausgebaut werden.
PZ-Artikel von Arndt Striegler, London
© 1997 GOVI-Verlag
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