Wirtschaft & Handel
Als
erfolgreich wertete Dr. Rolf Kunisch, Vorsitzender des
Vorstands der Beiersdorf AG, auf der
Bilanzpressekonferenz am 21. Mai 1997 in Hamburg die
Konzentration auf die Kernkompetenzen Hautpflege,
medizinische Wundversorgung und Klebebänder und den
strategischen Ausbau der Marken Nivea, Hansaplast und
Tesa "im verbrauchernahen Geschäft". Die
Wachstumserfolge von Cosmed und Medical zeigten zudem,
daß das Unternehmen erfolgreicher und besser sein könne
als die schärfste Konkurrenz.
Eine strategische Verbesserung bedeutete laut Kunisch die
Akquisition von Futuro und Curad 1996 in den USA, die der
Medical-Sparte einen deutlichen Zuwachs brachte. Der
Umsatzrückgang im deutschen Geschäft wurde damit mehr
als kompensiert. Während der Gesamtumsatz in dieser
Sparte im ersten Quartal 1997 um 7,3 Prozent zunahm, sank
er in Deutschland um 6 Prozent aufgrund der
Verunsicherungen durch das 2. NOG und des
Verschreibungsgeschäftes.
Der Umsatz der Beiersdorf AG stieg 1996 um 6,1 Prozent
auf 2.523,6 Millionen DM. Nach den Ausführungen des
Finanzvorstands Dr. Peter Schäfer trug zu diesem
Wachstum das inländische Geschäft ein Plus von 4,3
Prozent bei, während die Exporte um 10,8 Prozent auf
481,6 Millionen DM anstiegen. Das Betriebsergebnis
erhöhte sich überproportional zum Umsatzwachstum um
14,2 Prozent auf 356,1 Millionen DM aufgrund eines
geringeren Anstiegs des Materialaufwands und praktisch
konstanten Personalaufwands. Der Jahresüberschuß war
mit 167,8 Millionen dagegen rückläufig (minus 4,2
Prozent), eine Tatsache, die Schäfer mit dem
außergewöhnlich hohen Niveau des Vorjahres erklärte.
Sowohl die Bilanz des Konzern als auch der AG
präsentieren sich nach den Ausführungen Schäfers zum
31. Dezember 1996 "in einer außerordentlich soliden
und gegenüber dem Vorjahr weiter verbesserten
Struktur". So konnte das Eigenkapital im Verhältnis
zum Anlagevermögen und zur Bilanzsumme weiter verbessert
werden.
Tiefgreifende Restrukturierungsmaßnahmen sollen 1997 die
negative Ergebnissituation der Tesa-Sparte verbessern.
Hier kalkuliert der Vorstand mit einem einmaligen
außerordentlichen Aufwand von 200 Millionen DM vor
Steuern, der das Konzernergebnis belasten wird - dennoch
erwartet er keine Beeinträchtigung des gegenwärtigen
Dividendenniveaus. Vorstand und Aufsichtsrat werden der
Hauptversammlung am 30. Juni 1997 eine Dividende von 1 DM
je 5-DM-Aktie vorschlagen.
Artikel von der PZ-Redaktion
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