Wirtschaft & Handel
Weltweit verzeichnete die Stada Arzneimittel AG mit 403,7 Millionen
DM einen um 17,7 Prozent gesteigerten Konzernumsatz im Geschäftsjahr
1997. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erhöhte sich um
27,3 Prozent auf 26,1 Millionen DM. Der Jahresüberschuß verringerte sich
jedoch aufgrund außerordentlicher Aufwendungen für den Börsengang im
Oktober 1997 auf 10,1 Millionen DM. Mit großer Genugtuung präsentierte
der Vorstandsvorsitzende Hartmut Retzlaff diese Zahlen in der
Bilanzpressekonferenz am 22. April 1998 in Frankfurt und schätzte das gut
angelaufene Jahr 1998 optimistisch ein.
Das bereinigte DVFA-Ergebnis zeigte gleichfalls ein deutliches Wachstum um 7
Prozent auf 15,34 Millionen DM und erlaubt es, so Retzlaff, "den Aktionären für
1997 eine Dividende von 7,50 DM für die Stammaktie und eine anteilige Dividende
von 2,13 Prozent für die Vorzugsaktie auszuschütten". Das ergibt einen Betrag von
8,3 Millionen DM.
80 Prozent des Stada-Umsatzes trugen im Konzern die verschreibungspflichtigen
Generika bei. Er stieg 1997 um 21 Prozent auf 322,9 Millionen DM. Auf die
OTC-Präparate entfiel ein Anteil von 20 Prozent. Hier konnte eine
Umsatzsteigerung um 7 Prozent auf 80,8 Millionen DM erreicht werden.
In Deutschland erzielte die Stadapharm einen Umsatz von 117 Millionen DM, das
sind 17,7 Prozent mehr als im Vorjahr, obwohl die deutsche Generikabranche nur
um 1 Prozent wuchs. Um 57 Prozent auf 32,9 Millionen DM steigerte die
Generika-Tochter Aliud in Laichingen ihren Umsatz. Gleichzeitig konnte die Stada
OTC-Tochter im rückläufigen deutschen Markt der nicht verschreibungspflichtigen
Präparate ein Umsatzplus von 6,6 Prozent auf 80,2 Millionen DM steigern. Klarer
Sieger war hier Grippostad.
40,5 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftete der Stada-Konzern im
Auslandsgeschäft. Ausdrückliches Firmenziel ist eine weitere Expansion in Europa,
während derzeit in Deutschland keine Akquisitionen anstehen, wie Retzlaff betonte.
Über die Stada International Arzneimittel GmbH ist der Konzern in 34 Ländern
ohne eigene Niederlassung vertreten. Wichtigstes ausländisches Tochterunternehmen
ist die niederländische Centrafarm mit einem Umsatz von 140 Millionen DM.
Anhand aktueller ausgewählter IMS-Umsatzzahlen für den Monat Februar 1998
belegte Retzlaff , daß der Einstieg großer Pharmaunternehmen in den Generikamarkt
nicht von Erfolg gekrönt ist und allenfalls zu einem verschärften Preiswettbewerb
geführt habe. So mußten zum Beispiel Azupharma/Novartis minus 17 sowie Isis
Puren/Schwarz Pharma minus 5 Prozent Umsatz hinnehmen, während bei Stada
(plus 16) und ihrer Tochter Aliud (plus 14), aber auch bei Ratiopharm (plus 8) ct
(plus 9) Mundipharma (plus 11) sowie Hexal und Wolff (plus 2 Prozent)
Erlössteigerungen zu registrieren waren. Stada habe damit im Februar 1998 unter
den 990 Pharmafirmen in Deutschland den 30. Rang belegt, während sie 1993 noch
auf Platz 43 rangierte.
Darüber hinaus, so der Stada-Vorsitzende, zählten die Generikatöchter der großen
Pharmafirmen (beispielsweise BASF-Generics, Bayer Vital, Merck-Generics) in
Deutschland nicht zu den führenden Generikafirmen (siehe Tabelle).
Generika-Top-Ten in Deutschland nach
Packungseinheiten (in Millionen)
Ratiopharm 783
Hexal/Neuropharm509
Stada/Aliud237
Azupharma 235
Isis Puren157
Arzneimittelwerk Dresden152
Mundipharm145
Heumann135
Wolff114
ct110
Quelle: Stada-Geschäftsbericht 1997
Guter Start in das Jahr 1998
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat die Stada einen
Konzernbruttoumsatz von 119,7 Millionen DM erzielt, das sind mehr als 23,8
Prozent im Vorjahreszeitraum. In Deutschland konnte der Umsatz mit Generika um
14 Prozent gesteigert werden. Gleichzeitig, so Retzlaff, erreichte der deutsche
Gesamtpharmamarkt eine Zuwachsrate von 3 Prozent. Allein die neue französische
Tochter EG Labo steuerte 7,6 Millionen DM bei.
Auch aufgrund 20 neuer Produkteinführungen in Deutschland geht die Stada davon
aus, ihren Marktanteil 1998 weiter ausbauen zu können. Vielversprechend seien die
Neueinführungen im Genenerikasortiment, ein Antidepressivum, ein
Parkinsonpräparat und ein orales Antidiabetikum. Hinzu kommen
Programmergänzungen bei Ladival und ein Ein-Stufen-Schwangerschaftstest.
PZ-Artikel von Erdmuthe Arnold, Frankfurt am Main
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