Wirtschaft & Handel
Der Pharma- und
Chemiekonzern Bayer, Leverkusen, will nach eigenen
Angaben 1997 den Umsatz auf rund 50 (Vorjahr 48,6)
Milliarden DM steigern. Dabei solle das gute 1996er
Ergebnis mindestens wieder erreicht, möglichst aber noch
weiter verbessert werden, teilte Bayer am 18. März
anläßlich der Bilanzpressekonferenz mit. Der Start ins
neue Jahr sei ermutigend verlaufen. So habe das Ergebnis
der beiden ersten Monate deutlich über Plan gelegen.
Gleichzeitig habe der Umsatz kräftig um 8 Prozent
zugelegt. Die Wachstumspolitik soll konsequent
fortgesetzt werden.
Seine Eigenkapitalausstattung bezeichnet der
Konzern als "gut bemessen", so daß für die
überschaubare Zukunft keine Kapitalerhöhung vorgesehen
sei. Das neue genehmigte Kapital von 500 Millionen DM,
das die Hauptversammlung am 30. April beschließen solle,
sei eine reine Vorsorgemaßnahme. "Wir haben gute
Chancen, das Ergebnis 1997 zu verbessern", so
Vorstandschef Manfred Schneider, auch wenn dieses Jahr
einiges an Aufwand zusätzlich zu verkraften wäre.
Bayer gehe davon aus, daß auch künftig etwa 45 Prozent
des Konzerngewinns an die Aktionäre ausgeschüttet
werden. Voraussetzung sei, daß es keine gravierenden
Veränderungen gebe, so Finanzvorstand Helmut Loehr. Für
1996 beträgt die gesamte Dividendenausschüttung des
Konzerns 1,231 Milliarden DM bei 2,747 Milliarden DM
Jahresüberschuß.
Rekordwerte 1996
1996 hat für Bayer bei einem Umsatzplus um 9
Prozent auf 48,6 Milliarden DM und einem um 13 Prozent
auf 2,7 Milliarden DM verbesserten Gewinn nach Steuern
neue Rekordwerte gebracht. Akquisitionen und
Währungseffekte hätten das Umsatzwachstum zusätzlich
begünstigt, sagte Schneider. Der Hauptversammlung soll
eine um 0,20 DM auf 1,70 DM erhöhte Dividende je
5-DM-Aktie vorgeschlagen werden. Schneider: "Das
entspricht unserer ertragsorientierten
Dividendenpolitik." Unzufrieden zeigte sich der
Bayer-Chef mit der Preisentwicklung. Der Wettbewerb habe
notwendige Preisanpassungen nicht zugelassen.
Die stärksten Geschäftsimpulse kamen für Bayer 1996
aus Nordamerika, dem mit 11 Milliarden DM größten Markt
des Konzerns. Zum Umsatzanstieg von 22 Prozent trugen
neben der operativen Geschäftsentwicklung auch
Firmenzukäufe und der gestiegene Dollarkurs bei. Dagegen
blieb das Geschäft des Unternehmens in Europa mit nur 4
Prozent Wachstum unterdurchschnittlich. Grund: der
konjunkturbedingte Geschäftsrückgang in Deutschland,
der vor allem das Chemiegeschäft getroffen habe.
Unzufrieden ist Bayer mit seinem Chemiegeschäft, das
1996 bei einem Umsatz von 9,6 Milliarden DM (plus 4
Prozent) nur 1 Prozent Umsatzrendite brachte.
Die hohen Umsatzrenditen mit 16 und 17 Prozent verbuchte
Bayer in den Geschäftsbereichen Gesundheit und
Landwirtschaft.
Artikel von der PZ-Redaktion
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