Wirtschaft & Handel
Eine Umstellung
des Aktiennennwerts auf 5 DM steht nun auch bei der
Andrea Noris Zahn AG bevor, um ein breiteres
Anlegerpublikum anzusprechen. Darüber wird die
Hauptversammlung am 19. März 1997 beschließen.
Überproportional um 12,3 Millionen DM stieg bei der
Anzag das Ergebnis im Geschäftsjahr 1995/96 (31.
August), während der Umsatz bei einem 5,8prozentigen
Marktzuwachs im Pharmagroßhandel um 6,3 Prozent auf
4.313,2 Millionen DM anstieg.
In der Bilanzpressekonferenz am 30. Januar 1997
machte der im April 1996 neu konstituierte Vorstand mit
Dr. Hermann Franke, Helmut Fritz und Herbert Gissel
unmißverständlich deutlich, daß der eingeschlagene Weg
einer Konzentration auf das Kerngeschäft auch weiterhin
Unternehmensstrategie bleibe. Zugleich wurde der
vorläufige Verzicht auf ein internationales Engagement
bekanntgegeben. Dies gilt insbesondere für den vor einem
Jahr noch geplanten Aufbau eines
Pharmagroßhandelsbetriebes in Polen.
Zum 31. Dezember 1996 hat die Anzag den Betrieb der
80prozentigen Beteiligungsgesellschaft Mainland in
Frankfurt am Main aufgegeben, da sie keine angemessene
Basis für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit gesehen
hat und erhebliche Investitionen in den Betrieb
anstanden. Gefunden wurde ein Übernahmeinteressent
sowohl für die Fertigungsanlage als auch für Teile des
Personals.
Deutlich spürte die Anzag insbesondere in den Monaten
September bis Dezember das defizitäre Geschäft aufgrund
der Budgetüberschreitung der Ärzte, der Umsatz lag in
diesem Zeitraum um 1,6 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Härter treffe die Maßnahmen allerdings die Apotheken.
So gibt es auch im Anzag-Kundenkreis laut Franke
zahlreiche Betriebe, die 20 bis 23 Prozent weniger Umsatz
mit verordneten Arzneimitteln tätigen konnten. Dies sei
keineswegs durch das OTC-Geschäft wettzumachen gewesen.
Besser stellten sich diejenigen Betriebe, die im
Selbstmedikationsbereich und im Nebensortiment stärker
engagiert sind. Nehme die Bundesregierung auch weiterhin
nur im Arzneimittelmarkt Einsparungen vor, werde das
Geschäft unkalkulierbar. Ein Agieren sei dann nur noch
auf der Kostenseite möglich.
Eigenkapital verbessert
Ein positiver Cash-flow und Mittelzufluß aus
der Wandlung von Optionsscheinen führten im
Geschäftsjahr 96/97 zu einer Minderung der Verschuldung
des Unternehmens, das sich mehrheitlich in Apothekerhand
befindet und daher vom Vorstand als "apothekernahe
Pharmagroßhandlung" gesehen wird. Erinnert sei in
diesem Zusammenhang an die Verschmelzung der PAG auf die
Anzag in 1996. Die günstige Entwicklung am Kapitalmarkt
hat darüber hinaus den Überschuß der Zinsaufwendungen
über die Zinserträge auf 3,2 Millionen (Vorjahr: 6,1
Millionen) DM verringert. Positive Zahlen konnte Franke
auch bezüglich des Eigenkapitals vermelden: Es kletterte
von 269 Millionen auf 309,1 Millionen DM.
Zuversichtlich gab sich der Vorstand, für das
Geschäftsjahr 1996/97 gleichfalls eine attraktive
Dividende zahlen zu können - obwohl mit stagnierendem
oder sinkendem Umsatz zu rechnen ist. Denn trotz des
Umsatzrückgangs habe das Ergebnis vor Steuern in den
ersten vier Monaten 7 bis 8 Prozent über dem des
Vorjahres gelegen. Wie bereits in PZ 5/97 berichtet,
werden jetzt 90 Prozent des Mehrergebnisses aus dem
Geschäftsjahr 1996/97 an die Aktionäre ausgeschüttet.
PZ-Artikel von Erdmuthe Arnold, Frankfurt
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