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Psycholinguistik

Wortwahl verrät Karriereende

Wenn CEOs ahnen, dass ihnen eine Entlassung droht, verändert sich auch ihre Sprache. Und zwar schon Monate zuvor. Wie eine Studie aus Ottawa zeigt, sprechen sie dann mehr über sich selbst. 
AutorKontaktJohanna Hauser
Datum 09.10.2025  07:00 Uhr

Firmenchefs, deren Tage an der Spitze gezählt sind, können das kaum verbergen. Ihre veränderte Wortwahl entlarvt sie schon Monate zuvor. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Ali Akyol und seine Kollegin Sahar Shabani, beide Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Ottawa. Für ihre Untersuchung analysierten sie über acht Jahre hinweg mehr als 45.000 Konferenztranskripte von Unternehmen mithilfe der Software »Linguistic Inquirey and Word Count« (LIWC), die auf 80 verschiedene Merkmale trainiert war.

Ein Indiz dafür, womit sich die Person gedanklich beschäftigt, lieferte die Häufigkeit, mit der sie bestimmte Wortarten pro Satz nutzte. So sprachen CEOs, deren Rauswurf kurz bevorstand, vermehrt über sich selbst. Als Vergleich diente die Ausdrucksweise von Firmenchefs, die keine Entlassung zu befürchten hatten. Die Ergebnisse sind auf der Plattform »Market Intelligence« von S&P Global, einem US-amerikanischen Anbieter von Finanzinformationen und Dienstleistungen für Kapitalmärkte, veröffentlicht.

Sprache als Frühwarnsystem

Konkret zeigten sich CEOs auf der Abschussrampe in ihrer Sprache einerseits analytischer und andererseits sehr gegenwartsorientiert und selbstbewusst. Als besonderer Prädiktor kristallisierte sich das Wort »ich« heraus. Gebrauchten die betroffenen Personen das Pronomen nur um 1 Prozent häufiger, war die Wahrscheinlichkeit für ihre Entlassung um die Hälfte höher. Geschäftsführer, die fest im Sattel saßen, bedienten sich dagegen eher emotionsbezogener Wörter. Ihre Ausdrucksweise war der Studie zufolge authentischer und entschlossener und die dritte Person Plural kam vermehrt zum Einsatz.

Diese Auffälligkeiten nahmen zu, je näher die Entlassung rückte: Während sich ein Jahr vorher noch keine sprachlichen Veränderungen bemerkbar machten, traten jedoch bereits ein Dreivierteljahr vor Kündigung erste subtile Anzeichen einer veränderten Wortwahl auf. In der letzten Konferenz waren diese dann deutlich nachweisbar.

Die Forschenden folgern daraus, dass CEOs bereits ahnen, wann ihr Stündchen geschlagen hat, und daher sprachlich versuchen, sich selbst noch einmal in ein günstiges Licht zu rücken. Sprache lässt sich aus Sicht der Psycholinguistik daher als eine Art Frühwarnsystem für den Abgang von der Spitze werten.

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