Wo finden Schwangere Hilfe? |
Ein positiver Schwangerschaftstest ist längst nicht für jede Frau eine freudige Nachricht. Eine unabhängige Beratung kann dann weiterhelfen. / Foto: Getty Images/Ekaterina Goncharova
Eine Expertenkommission der Bundesregierung hat neue Empfehlungen erarbeitet, Schwangerschaftsabbrüche im ersten Trimenon zu entkriminalisieren. Offiziell werden die Ergebnisse erst am 15. April bereits darüber, doch der »Spiegel« berichtete bereits am heutigen Mittwoch. Was wohl bleiben wird: Frauen, die ungewollt schwanger werden, brauchen eine gute Beratung.
Denn ein positiver Schwangerschaftstest ist längst nicht für jede Frau eine freudige Nachricht. Wie stelle ich mir mein Leben vor? Möchte ich die Schwangerschaft abbrechen oder möchte ich das Kind bekommen? Beratungsstellen können bei der Suche nach einer Antwort unterstützen.
Mit anderen Menschen über Optionen zu sprechen und Befürchtungen, Hoffnungen, Gedanken zu teilen – das kann Betroffenen bei der Entscheidungsfindung helfen. Doch manchmal sind solche Gespräche mit Familie, Freunden oder dem Partner nur schwer möglich, weil sie zu einer bestimmten Entscheidung drängen.
Vielleicht wünschen Betroffene aber auch einfach ein Gespräch mit einer unabhängigen, außenstehenden Person. Dann kann es sinnvoll sein, eine Schwangerschaftsberatungsstelle aufzusuchen, schreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf dem Portal «familienplanung.de».
Wenn sich Schwangere bereits für einen Abbruch entschieden haben, müssen sie Kontakt zu einer Beratungsstelle aufnehmen. Denn erst, wenn sie dort eine sogenannte Schwangerschaftskonfliktberatung in Anspruch genommen haben, ist ein straffreier Abbruch möglich. Dafür ist ein Beratungsschein notwendig, der im Anschluss an den Termin ausgestellt wird. Das tun allerdings der BZgA zufolge nicht alle Beratungsstellen.
Auf dem Portal «familienplanung.de» stellt die BZgA eine Datenbank zur Verfügung, in der Betroffene nach Beratungsstellen in ihrer Nähe suchen können. Filtern können sie etwa nach Postleitzahl, nach Bundesland, nach konfessioneller Ausrichtung – und auch danach, ob die Stelle Beratungsscheine ausstellt. Der BZgA zufolge umfasst die Datenbank fast alle Schwangerschaftsberatungsstellen in Deutschland, also mehr als 1500.
Die Themen in der Beratung sind auf die individuelle Situation der Betroffenen zugeschnitten. Frauen können sich dort über Hilfsangebote für Schwangere und Mütter informieren, aber auch rechtliche und medizinische Fragen besprechen. Ziehen sie einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung, werden sie über die Voraussetzungen und die Methoden zu dessen Durchführung aufgeklärt.