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Apobank-Umfrage
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Wirtschaftlich angespannte Lage in Apotheken

Wie wirken sich steigende Inflation, sinkende Kaufkraft und zunehmende personelle Engpässe auf den beruflichen Alltag der Heilberuflerinnen und Heilberufler aus und wie gehen sie mit den Herausforderungen um? Dazu hat die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) ihre Kundinnen und Kunden befragt.
AutorKontaktMelanie Höhn
Datum 22.06.2023  12:30 Uhr

Ein Blick auf das erste Quartal 2023 zeigt: Die Heilberufler sind mit ihrem Privatleben (62 Prozent) zufriedener als mit ihrer beruflichen Situation (47 Prozent). Rückblickend auf das letzte Jahr waren sie vor allem mit den steigenden Betriebskosten (69 Prozent), dem Fachkräftemangel (59 Prozent) und der Digitalisierung des Arbeitsplatzes (57 Prozent) beschäftigt.

Nach den Konsequenzen aus den Entwicklungen der letzten drei Jahre für die Berufsausübung gefragt, gab gut die Hälfte der Angestellten an, eine berufliche Veränderung anzustreben. 31 Prozent davon planen, sich mit einer Praxis oder einer Apotheke niederzulassen. Bei den Selbstständigen möchte sich jeder beziehungsweise jede Fünfte verändern, 17 Prozent zögern ihren geplanten Ruhestand hinaus.

Wirtschaftlich angespannte Lage

Der Großteil der befragten Selbstständigen gab an, im letzten Jahr mit gestiegenen Kosten konfrontiert gewesen zu sein (86 Prozent), die meisten nannten eine Steigerung zwischen einem und 25 Prozent. Vor allem Apothekerinnen und Apotheker waren von dem Kostenanstieg betroffen (94 Prozent). Einen Anstieg der Umsätze vermerkte dagegen im Schnitt nur jeder Dritte der Befragten. Bei den Zahnärzten waren es 40 Prozent.

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass fast alle Heilberuflerinnen und Heilberufler für 2023 mit weiter steigenden Ausgaben rechnen. Gleichzeitig geht die Hälfte von stabil bleibenden Umsätzen aus. Die Umfrageergebnisse deuten also auf eine wirtschaftlich angespannte Lage in vielen Praxen und Apotheken hin. Politische Maßnahmen zum Ausgleich von Inflation und höheren Energiekosten scheinen dabei aus Sicht der Befragten nicht ausreichend (74 Prozent).

Kunden schauen mehr aufs Geld

Auch bei Patienten und Kundschaft erkennen die Heilberufler Veränderungen: Diese schauen mehr aufs Geld. In Apotheken fragen Kunden häufiger nach günstigeren Präparaten (54 Prozent) und kaufen weniger rezeptfreie Produkte (46 Prozent). Human- und Zahnmediziner stellen fest, dass ihre Patienten weniger Selbstzahlerleistungen in Anspruch nehmen (20 Prozent).

»Der Großteil unserer befragten Kundinnen und Kunden spürt die Auswirkungen von Energiekrise, Fachkräftemangel und Inflation in ihrem Arbeitsalltag. Was die Zufriedenheit mit der beruflichen Situation betrifft, ist das Meinungsbild je nach Fachrichtung heterogen«, kommentiert Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Gesundheitsmarkt und Beteiligungen bei der Apobank die Umfrageergebnisse. »Während Medizinerinnen und Mediziner trotz der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ereignisse im Allgemeinen zuversichtlich bleiben, blicken die Apothekerinnen und Apotheker düsterer in die Zukunft. Die selbstständigen Heilberufler spüren vor allem den ökonomischen Druck«.

Doch wie schon in Zeiten von Corona handelten sie unternehmerisch und ergriffen Maßnahmen, um sich für die Zukunft zu rüsten – »sei es durch Investitionen in leistungsfähigere Geräte, durch die strategische Neuausrichtung der Praxis beziehungsweise Apotheke oder die Erweiterung des Leistungsangebotes. Insbesondere die Apotheker planen, die im vergangenen Jahr geschaffene Möglichkeit zu nutzen, ihrer Kundschaft neue pharmazeutische Dienstleistungen anzubieten.«

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