Pharmazeutische Zeitung online
Kabinettsentwurf

Wirbel um Apothekenreform

Es ist ein Hin und Her bis zum Schluss: Kommt am morgigen Mittwoch der Kabinettsentwurf zum Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) oder nicht? Bislang steht das ApoRG noch auf der Tagesordnung. Aber als Punkt mit Aussprachebedarf. Dem Vernehmen nach soll es jedoch ein Wackelkandidat sein.
Alexander Müller
20.08.2024  16:20 Uhr

Elf Gesetze stehen auf der Tagesordnung des Kabinetts für die Sitzung am Mittwoch, den 21. August (Stand heute Nachmittag). Aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) ist neben dem Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) und dem Gesundes-Herz-Gesetz (GHG) noch der Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Kommune (Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz – GVSG) dabei. Zudem steht die Änderung zum Transplantationsgesetz auf der Tagesordnung.

Die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sowie das GHG waren allerdings als Punkte mit Aussprachebedarf gelistet. Dem Vernehmen nach blockieren bei letzterem die Grünen. Beim ApoRG gehe die FDP mit den Plänen aus dem Hause Karl Lauterbach nicht mit, heißt es.

Am Montag vor der Kabinettssitzung werden die Entwürfe der Ministerien final in der Runde der Parlamentarischen Staatssekretäre besprochen und die Tagesordnung für den folgenden Mittwoch festgezurrt. Doch das BMG blieb die Vorlage für den Kabinettsentwurf schuldig – weder zum ApoRG noch zum GHG gab es einen finalen Entwurf aus Lauterbachs Haus.

Der Widerstand gegen das ApoRG war innerhalb der Koalition zuletzt immer größer geworden – vor allem die FDP kann mit Lauterbachs Plänen nichts anfangen. Das Bildungs- und Forschungsministerium (BMBF) hatte sogar einen Leitungsvorbehalt eingelegt. Das Ressort von Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) will es nicht zulassen, dass Apotheken künftig ohne Approbierte betrieben werden dürfen.

Auch Bundesfinanzminister und FDP-Parteichef Christian Lindner hatte bereit öffentlich bekundet, mit den Liberalen werde es keine Apotheken ohne Apotheker geben. Die Bundestagsfraktion der Liberalen hatte sich zuvor schon entsprechend geäußert. Selbst die Gesundheitspolitiker der SPD im Bundestag stellten sich gegen dieses Vorhaben ihres Parteifreundes im BMG.

Scheitert Lauterbach erneut?

Scheitert Lauterbach damit auch im zweiten Anlauf? Oder wird es diesmal einen Regierungsentwurf geben? Bereits am 17. Juli sollte das ApoRG durchs Kabinett. Zwei Wochen vor diesem Termin hatte der Gesundheitsminister noch öffentlich bei seinem Apothekenbesuch im brandenburgischen Teltow damit geprahlt, die Abstimmung seiner Gesetze innerhalb der Regierung liefe ruckelfrei: »Die Ressort-Abstimmungen funktionieren ausgezeichnet. Das ist ja im Gesundheitsbereich sowieso ein Kennzeichen der Ampel, dass wir da gut vorankommen.« Mit dem ApoRG steckt Lauterbach bislang fest. Erst die Rechtsprüfung des ebenfalls FDP-geführten Justizministeriums, nun das Veto des BMBF.

Mit dem Gesundes-Herz-Gesetz will Lauterbach die Prävention stärken. Doch die geplanten Maßnahmen werden von etlichen Fachgesellschaften und den Krankenkassen kritisiert.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) gab in seiner Stellungnahme zu Protokoll, die Regelungen konterkarierten die eigentliche Zielsetzung. »Außerdem widersprechen sie dem essentiellen Grundgedanken, dass Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung nachweislich wirksam und gut sein müssen.« Hinter den Ideen des Ministeriums, auf neue Check-ups und auf die breitere vorbeugende Einnahme von Statinen zu setzen, stünden noch viele Fragezeichen. Das sehen viele in der Regierung offenbar auch so.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa