»Wir wissen, wie man Mpox kontrolliert« |
Der Nachweis von Mpox erfolgt mittels Real time PCR. Der genaue Virussubtyp kann nur von Speziallaboren ermittelt werden. / Foto: Getty Images/angellodeco
Hans Kluge, der WHO-Regionaldirektor für Europa, wies am Dienstag darauf hin, dass das Mpox-Virus schon seit dem vorigen Ausbruch im Jahr 2022 in der Region in Form der Klade II zirkuliert. Laut Kluge treten davon in Europa monatlich derzeit rund 100 Fälle auf. Deutschland verzeichnete dieses Jahr bis dato 90 Fälle, im Vorjahr waren es insgesamt 123.
»Mpox ist nicht das neue Covid«, sagte Kluge in einer Videoschalte mit Medien in Genf. »Wir wissen, wie man Mpox kontrolliert«, betonte er. Der Ausbruch vor zwei Jahren sei durch hohe Wachsamkeit gegenüber Neuinfektionen, Impfungen sowie die direkte Einbindung auch von Männern, die Sex mit Männern haben, unter Kontrolle gebracht worden. Letztlich hätten aber der politische Wille und die Ressourcen gefehlt, um Mpox in Europa ganz auszurotten. Nun sei die Chance da, sowohl gegenüber neu importierten Fällen der Klade Ib aus Afrika wachsam zu sein, als auch die Klade II effektiv zu bekämpfen, sagte Kluge.
Korrektur: In der ursprünglichen Agenturmeldung hieß es »rund 100 Fälle pro Woche«.
Die WHO hatte wegen der aktuellen Mpox-Ausbrüche in Afrika und der neuen, womöglich gefährlicheren Variante Ib vorige Woche die höchste Alarmstufe ausgerufen. Das soll weltweit für erhöhte Wachsamkeit sowie für die faire Verteilung von Impfstoffen sorgen.
Laut Fachleuten scheint die Klade Ib leichter übertragbar zu sein als bisherige Varianten und zudem häufiger zu schweren Verläufen zu führen. Kluge betonte jedoch, dass es in Europa bislang nur einen importierten Ib-Fall in Schweden gebe. Die bisher in Europa dominante Variante II werde in der Region überwiegend über engen Hautkontakt übertragen, betroffen seien vor allem Männer, die Sex mit Männern hätten.
Das Virus löst Hautausschlag, Fieber und Muskelschmerzen aus. In diesem Jahr wurden bisher mehr als 14.000 Mpox-Verdachtsfälle und mehr als 500 Todesfälle aus der Demokratischen Republik Kongo und anderen Ländern Afrikas gemeldet.