»Wir werden einen langen Atem brauchen« |
Daniela Hüttemann |
11.09.2025 14:46 Uhr |
Aber auch die Fort- und Weiterbildung müsse ausgebaut werden. Wenn pharmazeutische Dienstleistungen wie die Medikationsanalyse zu Kernleistungen werden, müssten die Apotheken hier in Qualifizierung und Personal investieren. »Es wird nicht mehr alles mit einer Approbation aus dem Jahr 1995 machbar sein.« Es gelte dabei einen Weg zu finden, um alle Kolleginnen und Kollegen mitzunehmen.
Qualitätssicherung liege ihm am Herzen, auch wenn ihm bewusst sei, dass diese nicht besonders beliebt sei. Er erinnerte daran, dass gewisse Auflagen die Apotheken auch vor Wettbewerbern wie dem ausländischen Versandhandel oder Drogeriemärkte schützen. Er nahm den Appell der anwesenden Apothekerinnen und Apotheker mit, sich für einheitliche, maßvolle Regelungen seitens der Aufsichtsbehörden einzusetzen.
Der zunehmenden Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) und Technik gegenüber zeigte sich Hoffmann offen. »Wir müssen die nicht-heilberuflichen Aufgaben automatisieren und digitalisieren, und das Personal, das wir haben, für heilberufliche Tätigkeiten im direkten Kontakt mit den Patienten nutzen.«
Angesprochen wurde zudem der Katastrophenschutz, mit dem sich auch die Bundesapothekerkammer zunehmend beschäftigt. Es soll ein Expertenrat zur zivilmedizinischen Zusammenarbeit eingerichtet werden. Militär und Zivilbereich seien hier wenig verzahnt. Die Apotheken könnten nicht damit rechnen, als kritische Infrastruktur in dem Sinne gesehen zu werden, dass sie im Notfall mit als erste mit Strom oder Internet versorgt werden. »Wir sind noch weit weg von einer krisensicheren Versorgung«, fürchtete Hoffmann. Hoffnung mache, dass die Apotheken während der Coronapandemie eine gute Resilienz bewiesen hätten.