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Arbeitsplatz Apotheke

»Wir müssen Arbeitsmodelle für junge Eltern neu denken«

Kreativ gegen den Fachkräftemangel in der Apotheke anzugehen, dafür warb PTA und Apotheken-Coach Anna Schatz beim PZ-Managementkongress. Es gelte, brach liegendes Potenzial gerade von jungen Eltern zu nutzen – mit flexiblen Arbeitszeitmodellen.
Cornelia Dölger
24.03.2023  13:30 Uhr

»Welche Frage hören Mütter in Vorstellungsgesprächen am häufigsten? Es ist folgende: Wie versorgen Sie Ihre Kinder?«  Mit diesem Eingangsstatement zu ihrem Vortrag »Zu oft krank, zu unflexibel – Mutter? Wie die Apotheke für junge Eltern ein attraktiver Arbeitsplatz wird« schlug Anna Schatz, Unternehmerin, PTA und Coach, beim PZ-Managementkongress in Mallorca ein kontroverses Kapitel auf. Denn das Thema – oder Problem – Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zwar altbekannt, aber angesichts der wachsenden Personalnot immer drängender. Wie Apotheken sich hier aufstellen können, führte Schatz im Einzelnen aus.

Frauen dominieren in Apothekenteams und arbeiten dabei größtenteils in Teilzeit. Sie bilden den Löwenanteil unter den Fachkräften in der Apotheke. Solche Kräfte zu verlieren, bezeichneten 56 Prozent der Apotheken in Deutschland als ihr größtes Risiko, berichtete die Referentin. Paradoxerweise würden die Arbeitskräfte  trotzdem systematisch verprellt, weil die Arbeitsmodelle zu starr und unflexibel seien – trotz bestehender Teilzeitmöglichkeiten. »Das sind Fachkräfte mit Skills, für die andere viel Geld bezahlen würden«, so Schatz. »Und wir lassen das alles brachliegen.« Ihr zufolge fühlen sich 41 Prozent der Eltern wegen ihrer Elternschaft und 56 Prozent der Schwangeren wegen ihrer Schwangerschaft im Beruf diskriminiert.

Mehr als Vollzeit- oder Teilzeitstandards

Welche Lösungen schlägt sie vor? Ansetzen würde Schatz bei modernen Arbeitszeitmodellen »jenseits von Vollzeit- und Teilzeitstandards«. Dabei, so betonte sie, gehe es darum, kreativ zu denken und die Bedingungen an die Lebensphasen der Mitarbeitenden anzupassen. Vorstellbar sei etwa Gleitzeit ohne festen Anfangs- und Endzeitpunkt oder eine wöchentliche respektive monatliche Arbeitszeit. Möglich sind ihr zufolge zudem eine Funktionszeit, in der eine bestimmte Arbeit ausgeübt wird, etwa im Labor. Eine Vertrauensarbeitszeit, die nicht an feste Zeiten gebunden ist, sondern anhand der erledigten Arbeit überprüft werde, sei ebenfalls eine Option. »Das erfordert einerseits ein hohes Vertrauen seitens der Arbeitgeber, aber auch viel Leidenschaft seitens der Arbeitnehmer«, so Schatz. Weitere denkbare Modelle seien Zeitwerts- und Lebensarbeitszeitkonten sowie Job-Sharing.

Speziell Letzteres sorgte im Publikum für einige Nachfragen. Job-Sharing bei der Filialleitung sei eben nicht möglich, so ein Einwand. Etwa dürfe diese Position nur eine benannte Person innehaben und nicht zwei nebeneinander. Auch die Frage, ob einige der genannten Modelle mit gesetzlichen Vorgaben wie etwa der apothekerlichen Anwesenheitspflicht vereinbar sind, kam auf.  Zudem funktionierten die Ansätze wohl nur bei größeren Betrieben und nicht in jeder Apotheke, so ein Einwand aus dem Publikum. Mit den Einwänden konnte die Referentin umgehen; sie betonte, dass es ihr um eine grundsätzlich neue Debatte über das Thema gehe. »Wir müssen Arbeitsmodelle neu  denken«, argumentierte sie. »Wir haben 2023 und müssen mit solchen Dingen anfangen, sonst lösen wir diese Probleme nicht.«

Hier sehen Sie ein Video-Interview mit Anna Schatz:

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