»Wir helfen mit, wir ersetzen nicht« |
»Apotheke als Präventionsplattform – ein Gamechanger?« hieß das Panel, das sich unter anderem ums Impfen in Apotheken dreht. / © PZ/Alexander Müller
Im Rahmen der Nachmittagssession »Apotheke als Präventionsplattform – ein Gamechanger? Impfen, Schnelltest & Co. - unser Beitrag für eine gesündere Gesellschaft« zeigte sich Georg Kippels (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG), optimistisch, dass Impfen in Apotheken weiter ausgebaut wird. In seinem Herkunfts-Bundesland NRW habe es dazu vielbesprechende Projekte gegeben.
Als erste Stufe sei der Mehrwert und die Akzeptanz von Impfungen herauszustellen, so Kippels. In seiner Kindheit sei Impfen als Prävention noch mit einer anderen Grundsteinstellung bewertet worden. Der Gesetzgeber müsse jetzt Chancen und Risiken bei den neuen Angeboten abwägen. »Die Politik wäre schlecht beraten, wenn sie sich dem in den Weg stellen würde«, so Kippels.
Heute gebe es weniger erworbene Gesundheitskompetenz als früher, so Kippels. Die Digitalisierung könne dies zu einem gewissen Grad ausgleichen. Es gebe hier aber »Anbahnungsschwierigkeiten«.
Lucas betonte: »Impflücken sind für alle da. Wir können gar nicht irgendjemandem etwas wegnehmen.« Wenn Deutschland bei den Impfquoten zu anderen europäischen Ländern aufschließen wolle, »dann müssen wir uns bewegen«, so Lucas. Herausforderung bleibe die Kommunikation mit der Ärzteschaft. Aber Lucas‘ Botschaft ist klar: »Wir helfen mit, wir ersetzen nicht.«
Bei den Impfungen in Apotheken seien die Zahlen sind noch nicht so riesig, berichtete Tim Steimle, Leiter Arzneimittel bei der Techniker Krankenkasse. Lediglich 1 Prozent der Impfungen für TK-Versicherte kämen aus Apotheken, aber die Steigerungen seien gut. Die gewünschten und empfohlenen Impfquoten seien noch nicht erreicht. Die TK sei immer gern an der Seite der Apotheken bei solchen Projekten.
Ramin Heydarpour von Pfizer verwies auf die Erfahrungen in anderen Ländern. Hier seien die Impfquoten immer hochgegangen, wenn auch in Apotheken geimpft wird. In Irland seien danach sogar die Impfungen in Praxen um 8 Prozent gestiegen.
Der Weg der Patienten sei gestuft, so Kippels. In der ersten Etappe sei die Apotheke als Anlaufstelle angesiedelt. Kippels sieht eine klare Filter- und Aufklärfunktion bei den Apotheken. Damit könne eine Menge aufgefangen werden und stelle auch einen ökonomischen Vorteil dar. Den zweiten Abschnitt nimmt in seiner Vorstellung die ambulante Versorgung ein und die dritte die stationäre Versorgung.