»Wir brauchen mehr Beispiele wie das E-Rezept« |
Jennifer Evans |
20.10.2022 11:00 Uhr |
Der neue Gesundheitsdatenschatz werde die Versorgung verbessern, betonte Renner. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Als Zwischenlösung rät Hirsch dem BMG daher, zunächst Algorithmen entwickeln zu lassen, mit deren Hilfe sich bereits aus wenigen Daten gute Ergebnisse für die Versorgung ableiten ließen. Zudem helfe es den Heiberuflern sicher schon, wenn die EPA-Dokumente zwar noch nicht vollständig durchsuchbar, aber zumindest in einem ersten Schritt mit Etiketten versehen und somit kategorisiert wären.
Ein weiterer Fokus des BMG liegt Renner zufolge darauf, sowohl Patienten als auch Vertretern von Gesundheitsberufen den Mehrwert einer EPA noch einmal näherzubringen. »Die Ärzte haben den Nutzen noch nicht erkannt«, stellte er klar.
Vor diesem Hintergrund hält der Digitalexperte es für sinnvoll, insbesondere beim E-Rezept Tempo zu machen. Denn an der elektronischen Verordnung lässt sich seiner Ansicht nach deutlich der Mehrwert ablesen, wenn es etwa um die Arzneimitteltherapiesicherheit oder Medikationsanalyse geht. Sein Abschluss-Statement lautete daher: »Wir brauchen mehr Beispiele wie das E-Rezept«, um Akzeptanz für die digitalen Kernanwendungen zu schaffen.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.