Pharmazeutische Zeitung online
SPD-Politiker zum E-Rezept Ausfall 

»Wir brauchen eine Digitalagentur«

Angesichts der heutigen schweren E-Rezept-Störung fordert der SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Mieves den Ausbau der Gematik zu einer mit umfassenden Kompetenzen ausgestatteten Digitalagentur. FDP und Union wirft er vor, die Apotheken für den Wahlkampf in Geiselhaft zu nehmen.  
Lukas Brockfeld
13.12.2024  15:48 Uhr

Heute legte erneut eine schwere Störung beim E-Rezept den Betrieb in vielen deutschen Apotheken lahm. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Mieves meldet sich jetzt auf der Social-Media-Plattform LinkedIn zu Wort und spricht von »digitaler Geiselhaft«, in der sich Apotheken und Ärzte im aktuellen Wahlkampf befänden.

Mieves wünscht sich angesichts der häufigen Störungen den Ausbau der Gematik zu einer Digitalagentur. Ein entsprechendes Gesetz wurde bereits vom Bundesgesundheitsministerium erarbeitet. Die neue Agentur soll demnach die Entwicklung und Bereitstellung von Komponenten und Diensten der Telematikinfrastruktur (TI) steuern. Wesentliche Komponenten und Dienste der TI sollen künftig über ein Ausschreibungsverfahren von der Digitalagentur beschafft und bereitgestellt werden können. Außerdem soll die Agentur hoheitliche Aufgaben wie das Zertifizierungsverfahren und die Erteilung von Anordnungen zur Gefahrenabwehr erhalten. 

»Bei Apotheken und in den Praxen muss sich doch jeder fragen: Was macht denn die Politik? Wie soll das erst mit der EPA werden?« schreibt der SPD-Politiker auf LinkedIn. Mieves erhebt schwere Vorwürfe in Richtung des ehemaligen Koalitionspartners: »Ich bin stinksauer, weil wir ganz genau wissen, was zu tun ist. Die FDP ist aber nicht bereit, zu handeln.«

Die Gematik kümmere sich laut Mieves aktuell nur um die Bereitstellung der Telematik-Infrastruktur und sei für Spezifikationen und die Zulassung der Hersteller-Systeme zuständig. Im Problemfall könne sie aber nicht eingreifen, da ihr dafür das gesetzliche Mandat fehle. 

FDP soll wieder mit der Regierung zusammenarbeiten 

»Deshalb brauchen wir eine Digitalagentur. Der Gesetzesentwurf ist fertig. Die Anhörung ist erfolgt. Wesentliche Teile können wir direkt nächste Woche beschließen«, so der Sozialdemokrat. »Wir können Interoperabilitäts-Vorgaben verbindlicher machen und bei Fehlern in der Software die Hersteller in die Haftung nehmen.« Er gehe nicht davon aus, dass die Störung bei der CompuGroup der letzte derartige Zwischenfall sein wird.

Komme es nicht zu einem Ausbau der Gematik, sei laut Mieves noch jahrelang mit erheblichen Störungen zu rechnen. Er kritisiert, dass die FDP nicht mehr mit der rot-grünen Minderheitsregierung zusammenarbeiten wolle und dass die Union die gesundheitspolitische Legislatur bereits für beendet erklärt habe. Die FDP habe das Digitalagentur-Gesetz in der Vergangenheit gutgeheißen und solle es jetzt im Bundestag unterstützen. »Wenn das System jetzt hakt, dann können wir doch nicht Ärztinnen und Apotheker für den Wahlkampf in Geiselhaft nehmen«, so der SPD-Politiker. 

Mieves schreibt auf LinkedIn, dass die Parteien jetzt schon verbindliche Vorgaben für Interoperabilität und Durchgriffsrechte für die Digitalagentur beschließen könnten. Über die letzten Details könne man später streiten. »Wenn sich eine demokratische Mehrheit abzeichnet, können wir Teile des Gesetzes noch in diesem Jahr abschließen«, erklärte der Sozialdemokrat. 

 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa