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Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch

Wie viel ist zu viel?

Beim Thema Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch gibt es noch viele Wissenslücken und Informationsbedarf, auch in den Fachkreisen. Das zeigt eine Online-Befragung aus dem Sommer 2017 des Doc-Check-Panels, an der 150 Allgemeinmediziner, 151 Apotheker und 154 PTA teilnahmen. Privatdozent Dr. Charly Gaul von der Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein stellte bei der Pharma-World auf der Expopharm die Ergebnisse der Umfrage vor.
Verena Arzbach
13.10.2018  13:34 Uhr


Kopfschmerzen werden per Definition als chronisch bezeichnet, wenn sie an 15 oder mehr Tagen im Monat bestehen. »Betroffen sind 3 bis 4 Prozent der Bevölkerung, davon haben wiederum 1,5 Prozent Kopfschmerzen, weil sie zu viele Medikamente einnehmen«, berichtete Gaul. Wichtig: Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch (MOH, von englisch: Medication Overuse Headache) ist laut Gaul abzugrenzen von medikamenteninduziertem Kopfschmerz. Letzterer bezeichnet Kopfschmerzen, die durch Medikamente ausgelöst werden, die nicht zur Schmerzbehandlung eingesetzt werden, beispielsweise durch Nitropräparate oder Phosphodiesterase-Hemmer.

Ein MOH liegt laut Gaul vor, wenn Mischanalgetika, Triptane und Opioide als Akutmedikation länger als drei Monate an mehr als zehn Tagen eingenommen werden. Bei Paracetamol und nicht steroidalen Antirheumatika liegt die Grenze bei mehr als 15 Tagen. »Die Grenze für einen Medikamentenübergebrauch wird in den Fachkreisen häufig niedriger vermutet«, sagte Gaul. Ein großer Teil der Umfrage-Teilnehmer glaubte etwa, Analgetika sollten nicht häufiger als an vier Tagen pro Monat eingenommen werden.

Auch die verschiedenen Analgetika seien von vielen Ärzten, Apothekern und PTA bezüglich ihres spezifischen Risikos für einen Übergebrauch über- oder unterbewertet worden, berichtete Gaul weiter. Das höchste Risiko sprachen die Umfrageteilnehmer Koffein-haltige Kombinationspräparate zu, Naratriptan und Paracetamol das niedrigste Risiko. Tatsächlich liegt laut Gaul die Kombination aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein bezüglich des Übergebrauch-Risikos auf dem gleichen Niveau wie beim Triptan.

 

Foto: Fotolia/contrastwerkstatt

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