Pharmazeutische Zeitung online
Neue Leitlinie

Wie trans-Jugendliche behandelt werden sollten

Für wen kommen Pubertätsblocker infrage? Ab wann empfiehlt sich eine geschlechtsangleichende Hormonbehandlung? Eine neue Leitlinie gibt klare Empfehlungen.
dpa
24.04.2025  16:20 Uhr

Was sind Voraussetzungen für eine Hormonbehandlung?

Für eine medizinische Behandlung ist nach Ansicht der Experten Voraussetzung, dass Patientinnen und Patienten einen hohen Leidensdruck haben oder ohne Behandlung haben werden. Eine geschlechtsangleichende Hormonbehandlung sollte nur dann beginnen, wenn die Person sich seit mehreren Jahren als transgeschlechtlich fühlt. Dies soll ausschließen, dass es sich womöglich nur um eine vorübergehende Identitätssuche handelt. Die Sorgeberechtigten sollen gemäß der Leitlinie in jedem Fall in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.

Für den Beginn der Hormontherapie ist es aus Sicht der Fachleute nicht notwendig, eine bestimmte Mindestanzahl an Therapiestunden gemacht zu haben. Psychotherapie solle jeder und jedem, der oder die sie braucht, niedrigschwellig angeboten werden. »Aber es führt zu nichts, eine Psychotherapie zwangsweise anzubieten, weil sie dann auch nicht hilft«, sagt Mari Günther. Eine Gesprächstherapie ist daher laut der Leitlinie keine Verpflichtung.

Das heißt aber nicht, dass Medikamente einfach so verschrieben werden sollten. Bevor eine Person Pubertätsblocker nimmt oder eine Hormontherapie beginnt, soll es der Leitlinie zufolge immer eine umfangreiche jugendpsychiatrische Diagnostik geben. Dazu gehören auch mehrere Gespräche mit einem Kinder- und Jugendpsychiater oder einer Psychologin.

Den Jugendlichen mit Pubertätsblockern mehr Zeit verschaffen

Die Hormontherapie wird niemals vor Beginn der Pubertät begonnen, ein Mindestalter gibt es aber nicht. Pubertätsblocker sind Medikamente, die vorübergehend verhindern, dass sich der Körper durch die Pubertät weiter verändert. Das verhindert zum Beispiel, dass der Stimmbruch einsetzt, Brüste wachsen oder Barthaare sprießen. Den Jugendlichen soll damit das Leid erspart werden, körperliche Merkmale zu entwickeln, die nicht mit jenem Geschlecht übereinstimmen, mit dem sie sich identifizieren.

Die Blockade verschafft Jugendlichen Zeit, um zu überlegen, ob sie eine geschlechtsangleichende Hormonbehandlung beginnen wollen. Dieser Prozess gilt als vollständig umkehrbar, sobald die Medikamente abgesetzt werden. Wenn gewünscht, kann die Pubertät nachgeholt werden.

Im Gegensatz zu den Blockern bewirkt eine Hormontherapie, dass sich der Körper aktiv verändert. Dabei werden Sexualhormone des empfundenen Geschlechtes, bei trans-Frauen Estradiol, bei trans-Männern Testosteron, entweder gespritzt, als Tablette genommen oder in Form eines Gels aufgetragen. Zudem werden die Sexualhormone des angeborenen Geschlechtes unterdrückt.

Trans-Männer – also Personen, die sich als männlich identifizieren, denen bei der Geburt aber aufgrund der Anatomie ein weibliches Geschlecht zugewiesen wurde – bekommen dann zum Beispiel eine tiefere Stimme und mehr Muskeln, trans-Frauen bekommen eine weibliche Brust, die Gesichtsbehaarung nimmt ab.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa