Wie steigere ich die Zufriedenheit im Apothekenteam? |
Ev Tebroke |
25.03.2023 10:00 Uhr |
Anke Kunigkeit, Leitung Lohn-Kompetenz-Center der Treuhand Hannover, gab im Workshop Anregungen für mehr Motivation und Zufriedenheit im Apothekenteam. / Foto: PZ/Alois Müller
Zufriedene und motivierte Mitarbeiter, das wünscht sich wahrscheinlich jede Apothekeninhaberin und jeder Apothekeninhaber. Aber der Apothekenalltag sieht oft anders aus. Hohe Arbeitsbelastung, falsche Erwartungen oder mangelnde Anerkennung trüben das Arbeitsklima und führen nicht selten zu Frustration am Arbeitsplatz. Mit ein paar wenigen Änderungen und Impulsen lässt sich jedoch so einiges verbessern, weiß Anke Kunigkeit, Diplom-Ökonomin und Leitung Lohn-Kompetenz-Center der Treuhand Hannover. Beim PZ-Management-Kongress auf Mallorca gab sie im Workshop Anregungen für mehr Motivation und Zufriedenheit im Apothekenteam.
Fünf Bereiche, die für die Mitarbeiter-Zufriedenheit in der Apotheke relevant sind, skizzierte Kunigkeit: Führungs- und Unternehmenskultur, Entwicklungsmöglichkeiten, Work-Life-Balance, materielle Anreize sowie Gestaltungsmöglichkeiten. Im Workshop waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angehalten, zu jedem Bereich an Pinnwänden Ideen zu sammeln. In der anschließenden Diskussion der Ergebnisse stellte sich dann heraus, dass viele Ideen gar nicht so weit hergeholt sind, aber im Alltag letztlich auch gelebt werden müssen. Hier hat der Workshop die Impulse gesetzt, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Nachgang betonten.
Was die Führungskultur anbelangt, so riet Kunigkeit vor allem auch dazu, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach ihrer Erwartungshaltung zu fragen. Oft stelle sich dabei heraus, dass das Personal von falschen oder zu hoch gesteckten Erwartungen ausgeht, die der Chef oder die Chefin gar nicht erfüllen kann. »Hier kann ein offenes und klärendes Gespräch helfen, Frustrationen frühzeitig entgegenzuwirken«, so die Expertin. Wenn die Inhaberin oder der Inhaber offen darlegen würden, warum sie etwa gewissen Erwartungen nicht nachkommen können, und eventuell gleichzeitig gemeinsam mit der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter nach Alternativen suchen, so trage dies zur Zufriedenheit bei.
Als weiteren wichtigen Punkt nannte die Ökonomin das Angebot von Entwicklungsgesprächen. Gerade die Generation Z, also die zwischen 1995 und 2009 Geborenen, legt laut Kunigkeit großen Wert auf Karriereförderung und Sinnstiftung im Job. Für mehr Motivation und Engagement hält die Expertin zudem eine gute, gelebte Fehlerkultur für essenziell. »Fragen Sie am Abend nach dem `schlimmsten Fehler des Tages´ und besprechen Sie dies kurz gemeinsam im Team.« Nur so lasse sich aus Fehlern lernen.
Weitere Motivationsbooster sind Kunigkeit zufolge etwa, gewisse Entscheidungen an dafür geeignete Teammitglieder zu delegieren, Meinungsbilder zu bestimmten Themen im Team abzufragen und Ähnliches mehr. »Wenn Sie von jeder Pinnwand auch nur eine Idee mitnehmen und im Team umsetzen, wird es Sie und Ihr Team weiterbringen,« gab Kunigkeit mit auf den Weg.