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Mechanismus erforscht

Wie Sport wahrscheinlich das Krebsrisiko senkt

Regelmäßiges intensives Ausdauertraining führt bei Personen mit einem genetisch bedingt erhöhten Krebsrisiko zu einer Immunmodulation, die höchstwahrscheinlich hinter der krebspräventiven Wirkung von Sport steckt.
Annette Rößler
10.10.2023  09:00 Uhr

Regelmäßige sportliche Betätigung kann das Krebsrisiko abhängig von der Krebsart und der Bewegungsintensität beträchtlich senken. Da dieser Zusammenhang schon in vielen Studien bestätigt wurde, zählt Bewegung zum Kanon der gesicherten Empfehlungen für Personen, die ihr persönliches Krebsrisiko minimieren wollen. Einen Anteil an der beobachteten Risikoreduktion hat sicherlich der Einfluss auf das Körpergewicht beziehungsweise die Körperzusammensetzung. Darüber hinaus wird das Immunsystem in einer Weise gestärkt, die jetzt eine Forschungsgruppe des MD Anderson Cancer Center an der University of Texas in Houston, USA, genauer untersucht hat.

Wie die Forschenden um Nan Deng und Dr. Laura Reyes-Uribe im Fachjournal »Clinical Cancer Research« berichten, hatten sie für ihre Studie eine Kohorte von 21 Personen mit Lynch-Syndrom rekrutiert. Dieses wird auch als Hereditäres Non-Polypöses Kolonkarzinom (HNPCC) bezeichnet und ist gekennzeichnet durch Gendefekte, die das Risiko für Darmkrebs und andere Krebsarten stark erhöht. Betroffene erkranken meist schon in jungen Jahren an Dickdarmkrebs.

Für die Studie wurden die Probanden einer von zwei Gruppen zugeteilt: Entweder machten sie dreimal die Woche eine Dreiviertelstunde lang intensives Ausdauertraining auf einem Fahrradergometer oder nicht. Nach zwölf Monaten wurden neben der kardiovaskulären Fitness der Teilnehmenden diverse Immunzellen im Blut und im Dickdarmgewebe bestimmt. Dabei zeigte sich, dass CD8+- und natürliche Killerzellen, die unter anderem für das Erkennen und Abtöten von Krebszellen verantwortlich sind, bei den Teilnehmenden der Sportgruppe im Darm deutlich aktiver waren als bei denen der Vergleichsgruppe. Auch der Entzündungsmarker Prostaglandin E2 (PGE2) ging bei den körperlich aktiven, nicht jedoch bei den inaktiven, Teilnehmenden sowohl im Dickdarmgewebe als auch im Blut zurück.

Die Forschenden werten ihre Beobachtung als einen Beleg für eine durch die regelmäßige Bewegung ausgelöste Steigerung der »Immunüberwachung« im Darm dieser Hochrisikopatienten. Dass sich mit dem Sportprogramm das Krebsrisiko tatsächlich senken lässt, konnte hier allerdings nicht gezeigt werden. Dafür waren die Studienpopulation zu klein und die Dauer der Intervention zu kurz. Die Autoren regen daher an, den Zusammenhang in randomisierten Studien erneut zu untersuchen beziehungsweise zu bestätigen.

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