Wie sich Asthma in den Lebensphasen verändert |
In einer Schwangerschaft sei der Verlauf der Asthma-Erkrankung unterschiedlich, sagt Taube: Bei einem Drittel der Frauen würden die Symptome schlechter, bei einem Drittel blieben sie gleich, beim weiteren Drittel würden sie besser. Taube, der auch die Klinik für Pneumologie der Universitätsmedizin Essen leitet, betont zudem, dass es wichtig sei, dass betroffene Schwangere weiterhin ihre Sprays nehmen: »Es ist ganz wichtig, dass die inhalativen Medikamente nicht abgesetzt werden. Diese Medikamente sind sicher. Es ist wichtig, dass das Asthma stabil bleibt, sonst kann die Situation gefährlich werden.«
Bei Menschen ab 50 sei es wichtig, dass Asthma richtig diagnostiziert wird, etwa auch in Abgrenzung zur chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), sagt Taube. Er betont aber auch: »Es gibt schwere Verläufe. Aber unabhängig davon haben Betroffene eine normale Lebenserwartung.«
»Asthma ist zwar bisher nicht heilbar, aber in den meisten Fällen gut behandelbar«, fasst der Verband Pneumologischer Kliniken zusammen. Bei unbehandeltem Asthma seien mit zunehmender Krankheitsdauer dagegen bleibende Schäden in den Atemwegen der Patienten zu befürchten. »Grundsätzlich können Verschlechterungsschübe und Asthmaanfälle unabhängig davon, wie schnell sie sich entwickeln, schwerwiegend verlaufen und ohne eine geeignete Behandlung sogar zum Tode führen.«
Genaue Zahlen über die Erkrankten in Deutschland gibt es nicht. Nach Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der AOK waren 2023 deutschlandweit 3,68 Millionen Menschen an Asthma erkrankt. Andere Organisationen sprechen von deutlich mehr Patientinnen und Patienten. Das liege daran, dass international verschiedene Definitionen von Asthma bronchiale existieren, heißt es beim Lungeninformationsdienst, den Helmholtz Munich und das Deutsche Zentrum für Lungenforschung gemeinsam anbieten.
Zudem gebe es viele verschiedene Erhebungsmöglichkeiten – vom Fragebogen bis zur Lungenfunktionsprüfung: »Zusammen führt das dazu, dass die Ergebnisse von Studien zur Asthma-Epidemiologie voneinander abweichen und oft nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind.«