Wie können Apotheken bei der Prävention helfen? |
| Lukas Brockfeld |
| 06.11.2025 14:30 Uhr |
Lutz Hager erläuterte, dass viele der bereits bestehenden Präventionsangebote am eigentlichen Bedarf vorbeigingen. »Wir müssen eigentlich die Leute erreichen, die eine gewisse mentale Distanz zu gesundheitsbewusstem Verhalten haben. Denn gerade die schlagen bei uns im Gesundheitswesen auf. Wenn wir es nicht schaffen, anders auf diese Leute zuzugehen, dann werden wir an unseren Zielen vorbeiarbeiten«, so Hager.
Für Ina Lucas können Aktionen wie die »Lange Nacht des Impfens« dazu beitragen, viele Menschen zu erreichen. »Zur langen Nacht des Impfens gab es ein großes mediales Echo. Die Menschen wurden in ihren Realitäten erreicht. Solche Sachen müssen wir finden. Wir müssen schauen, worauf die Menschen reagieren und welche Angebote sie annehmen. Das kann auch eine Impfung um 22 Uhr sein«, so Lucas.
Impfungen in Apotheken wurden von Seiten der Ärzteschaft immer wieder kritisiert. Doch Ina Lucas wies die Kritik der Ärzteschaft zurück. »Die WHO gibt uns im Bereich der Grippeschutzimpfung eine Quote von 75 Prozent vor. Wir schaffen gerade mal 40 Prozent. Wenn das Impfen eine genuin ärztliche Tätigkeit ist, dann frage ich mich, warum wir nur 40 Prozent schaffen. In Ländern wie Dänemark oder Irland impfen auch der öffentliche Gesundheitsdienst und die Apotheken, und diese Länder schaffen 75 Prozent«, sagte die Vizepräsidentin der ABDA.