Das BfR hat berechnet, wie viele Zimtsterne ein Kleinkind oder ein Erwachsener mit 60 kg Körpergewicht täglich essen kann, ohne eine bedenkliche Menge Cumarin zu sich zu nehmen. / © Getty Images/Westend61
Ob in Plätzchen, im Haferbrei oder im Glühwein: Die Weihnachtszeit schmeckt für viele nach Zimt. Wer Nachschub besorgt, achtet im Geschäft am besten darauf, dass nicht Cassia-Zimt im Einkaufskorb landet. Besser ist Ceylon-Zimt, denn hier ist der Cumarin-Gehalt deutlich geringer, so Antje Degner von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern.
Cumarin ist ein Aroma- und Duftstoff, der in vielen Pflanzen steckt. Nicht nur in Cassia-Zimt kommt er in höheren Konzentrationen vor, sondern beispielsweise auch in Waldmeister und Tonkabohnen. Das Problem: Nimmt man Cumarin in hohen Dosen zu sich, kann es zu Leberschäden kommen. Damit das nicht passiert, gelten für zimthaltige Lebensmittel wie Gebäck oder Milchreis EU-weite Grenzwerte. Sie schreiben vor, wie viel Cumarin die Produkte maximal enthalten dürfen. Anders ist das bei Zimt als losem Gewürz – hier gibt es solche Grenzwerte nicht.
Orientierung gibt die sogenannte tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI), die das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) für Cumarin festgelegt hat. Sie liegt bei 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Menge kann man ein Leben lang jeden Tag aufnehmen, ohne gesundheitliche Risiken erwarten zu müssen.
Die Behörde macht zwei Beispiele, die davon ausgehen, dass die jeweiligen Lebensmittel die gesetzlich festgelegten Höchstwerte für Cumarin voll ausschöpfen:
Kurz: Wer es mit zimthaltigen Speisen und Produkten nicht übertreibt, ist auf der sicheren Seite. Von zimthaltigen Lebensmitteln geht nach Angaben der Verbraucherzentrale bei normalen Verzehrgewohnheiten kein Gesundheitsrisiko aus.
Wer gerne viel mit losem Zimt würzt, tut das lieber mit Ceylon-Zimt, der nur geringe Mengen an Cumarin enthält. Sie sind aus Sicht des BfR »gesundheitlich unbedenklich«. Einen Nachteil hat Ceylon-Zimt aber: Er ist im Vergleich zu Cassia-Zimt teurer.
Wer das Gewürz als Pulver kaufen möchte, hat es bei der Unterscheidung oft schwer. »Im Handel besteht keine Pflicht zur Kennzeichnung der Zimtsorte, jedoch kennzeichnen einige Hersteller die Zimtsorte freiwillig«, so Verbraucherschützerin Degner.
Einfacher ist es, wenn es um Zimtstangen geht, denn hier unterscheiden sich die beiden Sorten im Aussehen. Cassia-Zimt ist daran zu erkennen, dass er aus einer einzigen dicken, gerollten Rindenschicht besteht. Typisch für Ceylon-Zimt hingegen ist, dass mehrere, dünne Innenrinden des Zimtbaumes zusammengerollt sind.