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Raumfahrt

Wie funktioniert Arzneimitteltherapie im All?

Beschleunigungskräfte, Schwerelosigkeit, Strahlung: Die Reise ins All ist mit vielen medizinischen und pharmazeutischen Herausforderungen verbunden. Einen Einblick in die Weltraumpharmazie gab Apothekerin Dr. Christiane Staiger bei der Hermann-Hager-Tagung der Landesapothekerkammer Brandenburg.
Christiane Berg
03.03.2022  16:30 Uhr

Waren die Anfänge der Eroberung des Weltraums noch von kurztägigen Flügen bestimmt, so kamen im Krankheitsfall eines Astronauten damals Autoinjektoren zur direkten Anwendung von Einzeldosen spezifischer Arzneistoffe durch den Raumanzug zum Einsatz.

Ob Analgetika, Antibiotika, Amphetamine, Barbiturate, Sympathomimetika, Stimulantien oder Tranquillantien: Bei den heutigen mehrtägigen und -wöchigen Missionen zählen Oralia mit anwendungsbezogener Beschriftung sowohl aus dem OTC-, als auch aus dem Rx-Bereich zur Grundausrüstung. »Letztere dürfen nur nach Absprache mit einem Arzt in der Bodenstation zur Anwendung kommen«, machte die Apothekerin deutlich, die sich seit Jahren mit der Weltraumpharmazie beschäftigt.

Insbesondere jedoch befänden sich in der Bord-Apotheke von Apollo und der Internationalen Raumstation ISS (OTC-)Medikamente gegen sogenannte und unter normalen Umständen banale Beschwerden und Erkrankungen, die (wie zum Beispiel Magen-Darm-Leiden mit Übelkeit, Diarrhö und Erbrechen oder Erkältungen mit verstopfter Nase) den Erfolg der Missionen gefährden können.

Staiger machte deutlich, dass gemäß einer Auswertung von 33 Space-Shuttle-Flügen 30 Prozent der insgesamt in die Analyse eingebundenen 107 Crew-Mitglieder unter der Raumkrankheit, 20 Prozent unter Kopfschmerzen, 15 Prozent unter Schlaflosigkeit und 10 Prozent unter Rückenschmerzen litten. Insgesamt hätten 83 der 107 Astronauten (78 Prozent) aufgrund der diversen Beschwerden zu einem oder mehreren Arzneimitteln gegriffen. Circa 25 Prozent hätten einen Hautauschlag mit Topika therapiert.

Diskutiert werde derzeit, die Durchführung obligatorischer Gentests mit CYP P450-Charakterisierung für die Raumfahrer der diversen Nationen anzustreben, um die Arzneimitteltherapie auch im All zukünftig zu individualisieren und damit zu optimieren. Im Fokus der Forschung stünden zudem insbesondere Arzneimittel zur Minimierung von Strahlenschäden.

So hätten sich unter anderem N-Acetylcystein in der Wundheilung oder aber ACE-Hemmer zum Schutz der Lunge oder der Niere sprich: zur Verhinderung der Entstehung einer Pneumonitis oder Nephropathie bewährt. Sollte die NASA zukünftig zum Mars fliegen, habe sie bereits entscheiden, dass mindestens ein Besatzungsmitglied Arzt oder Ärztin sein wird, betonte Staiger.

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