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Abszesse

Wie Eiterbeulen entstehen – und was hilft

Eiterbeulen sind kein schönes Thema  – wer welche hat, schämt sich oft dafür. Dabei sind Abszesse weit verbreitet. Und manchmal auch gefährlich. Was genau ist ein Abszess? Wie entsteht er und was kann man dagegen tun?
dpa
19.03.2025  11:00 Uhr

Finger weg von Eiterbeulen

Da ist eine bereits eine Eiterbeule. Und jetzt? »Finger weg und nicht daran herumdoktern«, warnt Professor Dr. Silke Hofmann. Sie ist Direktorin des Zentrums für Dermatologie, Allergologie und Dermatochirurgie am Helios Universitätsklinikum Wuppertal. Das Herumknibbeln an den Beulen kann dazu führen, dass die Bakterien ins Gewebe gedrückt werden, sich also weiter ausbreiten.

Tröstlich: Manche Furunkel und Abszesse heilen von selbst ab, indem sie reifen und aufbrechen, sodass der Eiter so von selbst abfließt. Unterstützen kann man diesen Vorgang mit warmen Umschlägen. Denn Wärme fördert die Durchblutung und unterstützt das Immunsystem bei der Bekämpfung der Infektion. »Auch die gute alte Zugsalbe mit dem Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat tut hier gute Dienste«, sagt Hofmann. Sie soll sprichwörtlich den Eiter aus dem entzündeten Gewebe ziehen.

Wann sollte ich mit dem Abszess in die Arztpraxis gehen?

Abszesse können durchaus auch gefährlich werden, wenn sie sich am Kopf befinden. »Vor allem, wenn es sich oberhalb der Oberlippe befindet, denn dann gibt es zwischen dem Abszess und dem Gehirn keine Lymphknoten mehr und es besteht die (wenn auch geringe) Gefahr von Hirnvenenthrombosen und Hirnhautentzündungen«, so Sunderkötter. Dann steht zeitnah der Gang zum Arzt an. Das gilt auch, wenn Fieber und Unwohlsein dazukommen.

Je nach Schwere und Position der Entzündung können Antibiotika erforderlich sein. »Größere oder schmerzhafte Abszesse und Furunkel erfordern möglicherweise sogar einen chirurgischen Eingriff«, sagt Hofmann. »Dann wird der Eiterherd unter sterilen Bedingungen und örtlicher Betäubung mit einem oder zwei kleinen Schnitten eröffnet und ausgeräumt.«

In manchen Fällen wird auch eine Drainage eingesetzt, um weiteren Eiteraustritt zu ermöglichen. So unangenehm und unschön sie sind: Abszesse lassen sich gut behandeln.

Was kann bei ständigen Abszessen helfen?

Für Menschen, die immer wieder unter Abszessen leiden, kann es sinnvoll sein, einen Abstrich der Nasenschleimhaut oder eines Abszesses machen zu lassen, um zu überprüfen, welche Bakterien ihr Unwesen treiben. Denn: »Die zunehmende Verbreitung von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) und von Toxin-bildenden Staphylokokken (PVL-Bildner) stellt eine Herausforderung dar«, sagt Hofmann, die auch Inhaberin des Lehrstuhls für Dermatologie der Universität Witten-Herdecke ist. Vor allem junge Patienten ohne weitere Risikofaktoren sollten das abklären lassen, so die Expertin.

Eine sogenannte Hautsanierung kann dabei helfen, dass diese Bakterien nicht wieder und wieder Abszesse verursachen. Sie besteht aus desinfizierenden Waschungen, Nasensalbe und Mundspülung. Wichtig ist zudem, abzuklären, ob eine Akne inversa vorliegt. Bei dieser chronisch-entzündlichen Hauterkrankung, die wohl auf eine Fehlregulation des Immunsystems zurückgeht, bilden sich an bestimmten Hautstellen wie Achseln und Leisten immer wieder schmerzhafte Abszesse. Heilen kann man Akne inversa bisher nicht. Doch mit Medikamenten lassen sich die Symptome behandeln und den Verlauf der Erkrankung verlangsamen.

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