Wie Apotheken das System entlasten |
Skizzierten die Rolle der Apotheken (v.l.): Michael Kuck, Tino Sorge und Noweda-Kommunikationschef Joachim Reinken / © Noweda
Nicht mehr lange bis zu einer neuen Legislaturperiode – und für diese fordern Michael Kuck, Vorstandsvorsitzender der Apothekergenossenschaft Noweda, und der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge, einen »Neubeginn in der Gesundheitspolitik«.
Bei einem Treffen in Berlin sprachen Kuck und Sorge über die mögliche Weichenstellung für die Zeit unter einer neuen Bundesregierung. Apotheken, da waren sich beide einig, könnten eine zentrale Rolle dabei spielen, das leistungsstarke Gesundheitssystem, das »immer noch hervorragend« sei, zu entlasten.
Es brauche mehr Digitalisierung, strukturelle Reformen und eine höhere Eigenverantwortung, so Sorge. In Apotheken würden niedrigschwellige Gesundheitsangebote gemacht, die zur Entlastung des Systems beitrügen. Und dennoch: Oft gingen Menschen zum Arzt, obwohl der Besuch in der Apotheke »häufig sinnvoller und schneller« sei, so Sorge.
Es gelte, das anhaltende Apothekensterben zu stoppen. Dafür brauche es eine auskömmliche Honorierung für die Betriebe, forderte Kuck. Dies sah auch Tino Sorge so: »In den Apotheken wird großartige Arbeit geleistet, das muss finanziell angemessen honoriert werden.«
Angesichts des demografischen Wandels werde die Bedeutung der Apotheke für die Versorgung noch zunehmen, insbesondere bei der Beratung. Um die Vor-Ort-Apotheken zu unterstützen, seien außerdem ein Abbau der Bürokratie sowie stärkere Maßnahmen gegen den Medikamentenmangel nötig.
Dass die Digitalisierung für die Apotheken eine Chance darstelle, verdeutlichte Kuck am Beispiel von Ihreapotheken.de. Hier profitierten die lokalen Apotheken von der E-Rezept-Einlösung via Smartphone – und nicht die Versender.