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Versorgung in Gefahr?

Wichtige Generika oft nur von einem Hersteller 

Viele der in der EU eingesetzten Generika werden nur noch von einem Hersteller produziert. Das Pharmaunternehmen Teva sieht die Versorgungssicherheit in Gefahr und fordert ein Gegensteuern der Politik. 
PZ
27.02.2025  10:30 Uhr

Laut einer neuen Studie des Arzneimittelherstellers Teva Pharmaceuticals Europe werden 46 Prozent der Generika auf der EU-Liste der kritischen Arzneimittel von nur einem Anbieter bereitgestellt. Das teilte das Unternehmen in der vergangenen Woche mit. Wenn man Anbieter mit einem Marktanteil von über 60 Prozent betrachte, verdoppele sich diese Zahl sogar auf 83 Prozent.

Die Studie zeigt laut Teva, dass die Marktkonsolidierung bei kritischen Generika dreimal schneller voranschreitet als bei anderen Generika. Dies stelle ein erhebliches Risiko für die Versorgungssicherheit bei kritischen Arzneimitteln in Europa dar.

Arzneimittelversorgung in Gefahr?

Das Unternehmen erklärt in seiner Pressemitteilung, dass eine diversifizierte Bereitstellung kritischer Generika von mehreren Herstellern erforderlich ist, um bedarfsgerechte Arzneimittelversorgung gewährleisten können. Die Studie zeige jedoch, dass dies auf die meisten kritischen Generika, zum Beispiel in den Bereichen Kardiologie, Onkologie, psychische Gesundheit und Antibiotika, nicht zutreffe.

Die zunehmende Lieferantenkonsolidierung und die Tatsache, dass kritische Generika vom Markt genommen werden, trage zusätzlich zu dieser Unsicherheit bei. Diese Entwicklung habe sich in den letzten Jahren insbesondere aufgrund geopolitischer Spannungen, wirtschaftlicher Herausforderungen und neuer regulatorischer Anforderungen verstärkt. Damit sei die Patientenversorgung in erheblichem Maße gefährdet.

Anders als die übrigen Verbraucherpreise sind die Durchschnittspreise für verschreibungspflichtige Generika laut Teva in den letzten zehn Jahren um fast 8 Prozent gesunken. Die fehlende Preisflexibilität sowie zunehmende regulatorische und ökologische Anforderungen gefährdeten die Wirtschaftlichkeit wichtiger Generika und zwänge Hersteller, Medikamente vom Markt zu nehmen und Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten zu beschränken.

Hersteller unter Druck

»Patienten sind auf einen zuverlässigen Zugang zu erschwinglichen, hochwertigen Behandlungen angewiesen« betont Michal Nitka, Senior Vice Presiden bei Teva. »Die anhaltende Marktkonsolidierung und der Wegfall kritischer Medikamente erschweren dies jedoch. Um die Patientenversorgung zu sichern und die langfristige Tragfähigkeit der europäischen Gesundheitssysteme zu gewährleisten, ist es unerlässlich, den Druck auf die Generikahersteller zu verringern.« Insbesondere bei kritischen Generika sei ein zuverlässiges, diversifiziertes Versorgungsnetz unabdingbar.

Teva wünscht sich drei Maßnahmen, die die Versorgung mit Generika verbessern sollen: 

  • Die Entwicklung des Europäischen Solidaritätsmechanismus im großen Maßstab, um die Umverteilung vorhandener Marktbestände zu ermöglichen und so nationalen Engpässen besser begegnen zu können.
  • Die Sicherung der Wirtschaftlichkeit kritischer Generika durch die systematische Umsetzung von Vergabeverfahren mit mehreren Gewinnern und unter Berücksichtigung mehrerer Kriterien. Künftig soll nicht mehr das günstigste Angebot den Zuschlag erhalten, sondern dasjenige, das für das europäische Gesundheitssystem und die Wirtschaft den größten Mehrwert bietet.
  • Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Kapazitäten der europäischen Hersteller von kritischen Arzneimitteln durch flexible Finanzierungssysteme, um strategische Investitionen schneller zu genehmigen und Innovationen aller Art, auch in der Herstellung, zu unterstützen.
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