Wer Vögel füttert, lebt glücklicher |
Jennifer Evans |
08.01.2024 07:00 Uhr |
Füttern mit Nebenwirkung: Wer sich Zeit für die Piepmätze nimmt, kann selbst davon profitieren. / © Adobe Stock/fotogurmespb-KI generiert
Die Beziehung zwischen Menschen und Vögeln ist eine ganz besondere. Und sie wirkt sich offenbar positiv auf die Gesundheit aus. Das hob ein Autorenteam um Dr. Ashley Dayer, außerordentliche Professorin der Abteilung für Fisch- und Wildtierschutz an der Virginia Tech, in einem Beitrag im Fachblatt »People and Nature« hervor. In einer groß angelegten Studie wollen die Forschenden nun 10.000 Vogelfutterhäuschen in den Vereinigten Staaten unter die Lupe nehmen. Und dabei auch untersuchen, welche Empfindungen die Menschen haben, wenn sie die Piepmätze füttern. Einen Zuschuss dafür gab es von der National Science Foundation.
Viele der Teilnehmenden berichteten nämlich nicht nur, was sich an den Futterhäuschen abspiele, sondern auch über die eigenen Emotionen darauf, so Dayer. Unterstützen lässt sich das Forschungsteam nach eigenen Angaben vom Gemeinschaftsprojekt »FeederWatch« des Cornell Lab of Ornithology und Birds Canada. Seit 37 Jahren sammelt »FeederWatch« Berichte über Vogelbeobachtungen. Dafür dokumentieren Freiwillige immer zwischen November und April, was an ihrem Futterhäuschen so alles passiert. Ursprünglich ging es um Vogelzählung. Inzwischen ließen sich aus den Daten Informationen zu Verhalten, Krankheiten, Lebensraum und Klimawandel ableiten sowie generelle Erkenntnisse zu Ökologie und Evolution gewinnen, heißt es.
Dayer und ihr Team wollen nun den Fokus der Vogelenthusiasten auf die persönlichen Empfindungen bei der Vogelbeobachtung und -fütterung lenken. Das Interesse an diesem Thema entstand Dayer zufolge, als staatliche Behörden im Zuge diverser Ausbrüche von Vogelkrankheiten dazu rieten, keine Vögel mehr zu füttern. Ihrer Erfahrung nach kann es für Menschen jedoch wichtig sein, Vogelfutterstellen im Garten zu haben, verlassene Vögel aufzuziehen oder die Tiere einfach nur zu beobachten.
Sie ist überzeugt davon, dass die positive Wirkung des Vögelfütterns nicht nur die Seele von Menschen auf dem Land erhellt, die einen deutlich leichteren Zugang zu den Tieren haben, sondern auch für Bewohner städtischer Gebiete von großer Bedeutung ist. Ziel ihrer Arbeit ist es, Richtlinien für die Vogelfütterung zu entwickeln und dabei sowohl die Wildvögel zu schützen als auch den maximalen Nutzen für den Menschen zu erreichen.