Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Cannabis-Sucht

Wer und was hilft beim Aufhören?

Cannabis ist eine der am häufigsten konsumierten Drogen. Und auch wenn es legal ist, kann es abhängig machen. Auf dem Weg aus der Sucht muss man wissen, was zu ihr geführt hat – und kann da ansetzen.
AutorKontaktdpa
Datum 26.04.2024  15:00 Uhr

Eine Abhängigkeitsentwicklung ist bei allen psychoaktiven Substanzen ähnlich, sagt Eva Hoch. «Es ist immer ein bio-psycho-soziales Bedingungsgefüge.» Hoch ist Professorin an der Charlotte-Fresenius-Hochschule in München und Leiterin der Forschungsgruppe Cannabinoide an der LMU München.

Biologisch wirkt Cannabis im Gehirn vor allem über die psychoaktive Substanz Tetrahydrocannabinol, oder kurz THC. Es bindet unter anderem an Cannabinoid-Rezeptoren und beeinflusst damit die Freisetzung von Neurotransmittern, insbesondere Dopamin, das stark mit unserem Belohnungssystem verbunden ist. Außerdem kann etwa eine genetische Veranlagung für eine Suchtentwicklung eine Rolle spielen, wenn in der Familie ein solches Krankheitsbild vorkommt.

Psychologisch spielen Lernprozesse eine Rolle, bei denen positive Effekte des Konsums verstärkt werden. «Cannabis kann stark psychisch abhängig machen, vor allem, wenn es gezielt als dysfunktionale Bewältigungsstrategie eingesetzt wird», so Andrea Benecke, Präsidentin der Bundes-Psychotherapeuten-Kammer (BPtK): «Damit ist gemeint, dass man unangenehme Gefühle, wie Stress, Unsicherheit oder Angst durch die entspannende Wirkung von Cannabiskonsum kurzfristig gut reduzieren kann. Das Gehirn lernt auf diese Weise, dass es die Droge braucht, um mit Problemen und Stress umzugehen.»

Der soziale Kontext schließlich, in dem jemand aufwächst und lebt, beeinflusst ebenfalls die Wahrscheinlichkeit einer Abhängigkeit, so Psychotherapeut Steffen Landgraf. Vor allem Faktoren wie der Zugang zu Cannabis und sozialer Druck können eine Abhängigkeit bei Cannabis begünstigen. Dabei gilt: «Je früher Cannabis konsumiert wird, desto riskanter», so Diana Schulz, Sprecherin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Was sind Anzeichen für ein problematisches Cannabis-Konsumverhalten?

Wenn man das Gefühl hat, dass der eigene Cannabiskonsum problematisch geworden ist oder dass man ihn nicht mehr im Griff hat, sollte man das ernst nehmen, heißt es von der BZgA. Steffen Landgraf: «Eine der wichtigsten Fragen, die man sich als jemand, der potenziell süchtig ist, stellen könnte, lautet nicht: 'Woran erkennt man, dass man süchtig ist?', sondern: 'Woran erkennen es die anderen?'»

Menschen, die von Cannabis abhängig sind, zeigen mindestens drei der folgenden Verhaltensweisen, so Andrea Benecke:

  • Es besteht ein starker Drang, die Substanz zu konsumieren, dem nur schwer widerstanden werden kann.
  • Sie müssen immer größere Mengen konsumieren, um die gewünschte Wirkung zu erzielen (Toleranzentwicklung).
  • Nach einem Konsum-Stopp kommt es zu Entzugserscheinungen wie Unruhe, Reizbarkeit oder Schlaflosigkeit.
  • Auch wenn die Betroffenen den Wunsch verspüren, den Konsum dauerhaft zu reduzieren oder einzustellen, schaffen sie es nicht.
  • Das Leben wird immer stärker auf den Konsum und die Erholung von den Nachwirkungen des Konsums ausgerichtet und wichtige Lebensbereiche, wie das Berufsleben oder soziale Kontakte, werden zunehmend vernachlässigt.
  • Der Konsum wird trotz spürbarer negativer Folgen des Konsums fortgeführt.
Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa