Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Zeckenjahr erwartet

Wer sollte sich gegen FSME impfen lassen?

Experten prognostizieren einen weiteren Anstieg der von Zecken übertragenen Erkrankungen. Gegen Borreliose steht kein Impfstoff zur Verfügung, gegen FSME schon. Wem sollte das Apothekenpersonal jetzt zur Impfung raten?
AutorKontaktPZ
AutorKontaktdpa
Datum 11.03.2021  07:00 Uhr

Nach den jüngsten Rekordwerten könnte das Risiko für eine FSME-Erkrankung nach Ansicht von Experten auch 2021 deutlich höher sein als in normalen Jahren. «Ich erwarte das zweithöchste FSME-Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2001», sagte Franz Rubel vom Wiener Institut für Öffentliches Veterinärwesen am Mittwoch.

Unter anderem werde es im laufenden Jahr in Deutschland überdurchschnittlich viele Zecken geben, durch deren Stiche die Erreger für Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen werden können. Das geht aus einer Prognose Rubels und anderer Wissenschaftler der Vetmeduni Wien hervor, die auf Grundlage eines mathematischen Modells die Zeckendichte voraussagt. Die Forschenden rechnen mit bundesweit 540 FSME-Fällen im laufenden Jahr. Diese Prognose beinhaltet aber noch nicht den Einfluss der Pandemie auf das Freizeitverhalten der Menschen. «Wir brauchen da noch etwa 10 Prozent Corona-Aufschlag», sagte Rubel.

Nach 704 FSME-Erkrankungen im vergangenen Jahr, dem höchsten Wert seit Beginn der Meldepflicht vor 20 Jahren, erwartet Rubel daher insgesamt rund 600 Fälle im Jahr 2021. Gegen FSME gibt es eine Impfung, nicht jedoch gegen die ebenfalls von Zecken übertragene und in ganz Deutschland verbreitete Borreliose.

Die meisten FSME-Infizierten bleiben zwar beschwerdefrei. Aber in schweren Fällen kann diese Viruserkrankung zu einer Gehirnentzündung führen und das Rückenmark schädigen. Das Ansteckungsrisiko in Risikogebieten ist von Region zu Region unterschiedlich. Insgesamt, so Experten, liegt die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Infektion nach einem Zeckenstich in einem Risikogebiet bei 1:50 bis 1:100. Experten warnen zudem davor, dass bestimmte Zeckenarten als Folge der klimatischen Veränderungen nun auch bereits früher nach Wirten suchen, die sie stechen können. Damit steige das Risiko für Menschen, früher im Jahr an Erregern zu erkranken, die durch Zecken übertragen würden.

Was sollte man über die FSME-Impfung wissen?

FSME ist von wenigen Landkreisen abgesehen vor allem in Süddeutschland bis hinein nach Hessen, Thüringen und Sachsen verbreitet. Insgesamt sind derzeit 169 Kreise als FSME-Risikogebiete definiert. Für dessen Bewohner erfolgt die FSME-Impfung zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung. Aber auch allen Menschen, die in ein ausgewiesenes FSME-Risikogebiet reisen wollen und sich dort in der Natur aufhalten, egal ob In- oder Ausland, wird die Impfung empfohlen.

Zur Grundimmunisierung sind drei Impfdosen nötig. Nach der ersten Spritze folgen zwei Booster, einmal nach zwei Wochen bis drei Monaten und dann noch einmal fünf bis zwölf Monate nach der zweiten. Danach sollte die Impfung alle drei Jahre aufgefrischt werden. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) besteht nach den drei Impfdosen bei 99 Prozent der Geimpften ein vollständiger Schutz. Nach zwei Impfungen sei der Wert zwar schon bei 98 Prozent – dieser Schutz hält ohne dritte Impfung allerdings nur etwa ein Jahr an.

Das Paul-Ehrlich-Institut listet derzeit 27 Präparate, zwei Originale und deren Reimporte. Encepur von Bavarian Nordic (ehemals GSK) und FSME-Immun von Pfizer sind Adsorbat-Impfstoffe, die es jeweils in zwei verschiedenen Dosierungen gibt: Einmal für Jugendliche und Erwachsene sowie mit der halben Dosierung für Kinder ab einem Alter von einem Jahr. Dabei unterscheidet sich die Alterszulassung: Das höher dosierte Encepur ist für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen, FSME-Immun für Erwachsene erst ab 16 Jahren. Jüngere Impflinge erhalten die »Junior«-Version.

Nützt es etwas, sich nach einem Zeckenstich noch zu impfen? Mit größter Wahrscheinlichkeit nicht, so das RKI. Was unter anderem daran liegt, dass sich schützende Antikörper erst 7 bis 14 Tage nach der Impfung bilden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa