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Pharmazeutischer Nachwuchs

Wer hat das Zeug zur Führungskraft?

Dr. Alexander Röhrig-Schütze leitet seit anderthalb Jahren die Apotheke des Klinikums Fulda – mit nicht einmal 40 Jahren. Beim 49. wissenschaftlichen Jahreskongress der ADKA – Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker in Nürnberg teilte der »junge Chef« seine Erfahrungen und Erkenntnisse auf dem Weg zur Leitungsposition.
Laura Rudolph
24.05.2024  07:00 Uhr

Wie findet man heraus, ob man sich für eine Leitungsposition eignet? Welche fachlichen und Soft-Skills sind erforderlich? Diese und weitere Fragen beantwortete Röhrig-Schütze im Rahmen des ADKA-Seminars »Ausbildung und Zukunft«. Er absolvierte zunächst eine PTA-Ausbildung, dann ein Pharmaziestudium mit anschließender Promotion.

2015 kam er als Doktorand ans Klinikum Fulda. »Neben der Promotion habe ich in allen Bereichen einer modernen Krankenhauspharmazie gearbeitet«, berichtete der Apotheker, darunter in der Arzneimittelversorgung und -herstellung, Analytik, im Qualitätsmanagement und auf Station. Nach acht Jahren Berufserfahrung hat er 2023 die Leitung der Apotheke übernommen. 

In möglichst vielen Bereichen Erfahrungen sammeln zu dürfen, sei für Röhrig-Schütze in Vorbereitung auf seine Position sehr wertvoll gewesen. Dadurch entwickele man ein tieferes Verständnis für Abläufe und lerne beispielsweise, welche Prozesse gut und welche weniger gut liefen, welche Abteilungen wie zusammenarbeiten et cetera. »Lernen Sie nach Ihrem Studium verschiedene Betriebe mit unterschiedlichen Organisationen und Führungsstilen kennen. Sammeln Sie Erfahrungen und seien Sie auch offen für räumliche Veränderungen«, riet er dem pharmazeutischen Nachwuchs.

Der Apotheker ist zudem im ADKA Landesvorstand Hessen aktiv. Berufspolitisches Engagement sei bereits für Berufsanfänger von großer Bedeutung und helfe »ungemein für die persönliche und fachliche Entwicklung«. Es fördere zudem den Aufbau eines Netzwerks und das Verständnis für berufspolitische Themen.

Diese Soft-Skills sind wichtig

Doch welche persönlichen Kompetenzen sind notwendig, um eine gute Führungskraft zu werden? »Im Prinzip habe ich mir drei Fragen gestellt«, verrät Röhrig-Schütze. »Kann ich das? Will ich das? Und habe ich genug Unterstützung?« Essentielle Soft-Skills seien etwa Kommunikationsgeschick, Fairness und Verantwortung. »Sie werden mit vielen verschiedenen Berufsgruppen inner- und außerhalb der Apotheke in Kontakt kommen, die alle andere Schwerpunkte beziehungsweise Interessen haben.« Es gelte, sich mit diesen zu verständigen und gleichzeitig das eigene Team zu stärken. Ebenfalls eine wichtige Frage: »Können Sie in Konfliktsituationen fair bleiben, auch bei Kollegen, zu denen Sie eine gewisse emotionale Bindung aufgebaut haben?«

Wer eine Führungskraft werden will, sollte zudem Lust haben, neue Projekte zu erarbeiten – und für deren Erfolg oder Misslingen Verantwortung zu übernehmen. Es gehöre auch dazu, sich mit kniffligen Fällen auseinanderzusetzen und sein Team zu motivieren. Eine wichtige Fähigkeit sei Resilienz – die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und diese durch persönliche Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Und: »Man muss sich auch selbst kritisch hinterfragen können.«

Die eigene Motivation finden

Auch ein gutes Fachwissen ist natürlich notwendig. Dieses solle jedoch nicht überschätzt werden. »Ein fachlich hervorragender Mitarbeiter ist eben nicht zwangsläufig eine gute Führungskraft«, betonte der Apothekenleiter. »Sie müssen nicht in jedem Bereich ein Experte sein – dafür haben Sie Mitarbeiter.« Zudem büße man einen (kleinen) Teil seines Expertenwissens zugunsten von neuem Führungswissen ein –das man sich allerdings erst aneignen müsse. Dazu zählten neben Personalführung beispielsweise auch betriebswirtschaftliche Aspekte.

Ganz essenziell sei es, die persönlichen Beweggründe zu kennen. Die Frage »Warum will ich eine Leitung übernehmen?« sollte man sich daher unbedingt stellen. Eine extrinsische Motivation wie beispielsweise ein hohes Gehalt sei nicht von Dauer, denn auch an ein höheres Einkommen gewöhne man sich eines Tages. Viel wichtiger sei eine intrinsische Motivation. Beispielsweise, wenn man gewillt ist, dazu zu lernen, Lust auf neue Herausforderungen hat und die Leitungsposition den eigenen Wertevorstellungen entspricht. Und nicht zuletzt sei es auch ganz wichtig, ein Team und ein persönliches Umfeld zu haben, das hinter einem steht und unterstützt. »Haben Sie Mut, eigene Wege zu gehen. Jeder hat mal klein angefangen, auch Ihre Vorgänger«, ermutigte Röhrig-Schütze die Anwesenden abschließend.

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